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Yahoo-Nachrichten , 04.08.2003 :

Verurteilte aus Rostocker Ofenmord-Prozess erneut vor Gericht

Bremen (ap). Die zwei Verurteilten aus dem Rostocker Ofenmord-Prozess müssen sich seit Montag vor dem Bremer Landgericht für zwei weitere Morde verantworten. Laut Anklage sollen der 31-jährige Bremer Till-Hauke H. und sein 32-jähriger Komplize Tim S. im Jahre 1996 gemeinschaftlich aus Habsucht einen Bremer Kaufmann getötet haben. Im Jahr 1995 habe der 31-Jährige unter Beihilfe seines Freundes einen nepalesischen Asylbewerber umgebracht, sagte der Staatsanwalt.

Im März dieses Jahres hatte das Rostocker Landgericht Till-Hauke H. wegen Totschlags an einer Prostituierten zu lebenslanger Haft verurteilt. Er hatte die 31-Jährige, zu der er eine Beziehung gehabt hatte, im September 2001 in Strietfeld (Landkreis Güstrow) in einem Fereinhaus getötet. Mit Hilfe seines aus Düsseldorf stammenden Komplizen, der zu sieben Jahren Haft wegen Beihilfe verurteilt wurde, hatte er die tote Frau zerstückelt und in einem Ofen zu verbrennen versucht.

Die Ermittlungen in diesem Fall führten zu den zwei weiteren Verbrechen. Laut Anklage brachte der Till-Hauke H. einen Asylbewerber aus Eifersucht und Fremdenfeindlichkeit um. Sein Freund habe nichts getan, um die Tat zu verhindern. Den Plan zur Tötung des Kaufmanns fassten die Angeklagten gemeinsam, sagte Staatsanwalt Uwe Picard. Ziel sei gewesen, eine Lebensversicherung zu kassieren, die der Kaufmann zu Gunsten des 31-Jährigen abgeschlossen hatte. Im Fall eines gewaltsamen Todes hätte die Versicherung laut Vertrag 2,4 Millionen Mark zu zahlen gehabt. Till-Hauke H. habe für ein Alibi gesorgt, erklärte Picard. Tim S. habe das Opfer mit zwei Kopfschüssen getötet.

Der 31-Jährige verweigerte am ersten Prozesstag die Aussage. Der 32-Jährige stritt die Beteiligung an der Ermordung des Kaufmanns ab. Im Fall des Asylbewerbers habe er Schuld durch unterlassene Hilfeleistung auf sich geladen, aber keine Beihilfe geleistet. So habe er sich weder an der Ermordung noch an der Beseitigung der Leiche in einem See bei Bremen beteiligt, wo sie erst 2001 gefunden wurde.




Anmerkung von www.hiergeblieben.de:

Artikel über Till-Hauke Heldt


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