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Gütersloher Volkszeitung / Die Glocke , 10.05.2005 :

Stadtrat und Kriegsende / Sorgsam gepflegte Erinnerungskultur

Rheda-Wiedenbrück (gog). Das Gedenken an das Kriegsende im Mai vor 60 Jahren ist nach Ansicht von Bürgermeister Bernd Jostkleigrewe keineswegs überflüssig. Der Jahrestag ermahne alle Bürger, wachsam gegenüber Gefährdungen der Demokratie und der Menschenrechte zu sein. In Rheda-Wiedenbrück gibt es nach Darstellung des Stadtoberhauptes bereits "eine sorgsam gepflegte Erinnerungskultur". Die Erinnerung an die Reichsprogromnacht (9./10. November 1938), an die Befreiung von Auschwitz (27. Januar 1945) oder an das Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland (8. Mai 1945) ermahnen die Rheda-Wiedenbrücker zur Wachsamkeit.

In diesem Sinn soll nach Darstellung von Jostkleigrewe auch die Tafel wirken, die an die jüdische Gemeinde der Emsstadt erinnert und die jetzt - nach den Sanierungsarbeiten des Rathauses in Rheda - an der Nordfassade des Betonhochhauses der Verwaltung befestigt wurde. Die Gedenktafel war im Jahr 1988 auf Anregung des damaligen Kulturausschusses geschaffen worden, "um dauerhaft an die kleine, aber lebendige jüdische Gemeinde in unserer Stadt zu erinnern". In seinen Worten zum 60. Jahrestag des Kriegsendes machte der Bürgermeister dem Stadtrat von Rheda-Wiedenbrück deutlich: "Die jüdischen Mitbürger waren ein wichtiger Bestandteil unserer Stadt. Wir wollen sie nie vergessen."

Der Text der Gedenktafel am Rathaus beginnt mit dem Hinweis: "Das Geheimnis der Versöhnung heißt Erinnerung." Vor dem großen Saal des sanierten Rathauses in Rheda hat inzwischen weiteres jüdisches Kulturgut einen würdigen Platz gefunden. Es handelt sich nach Darstellung des Bürgermeisters um Glasbilder von Wolfgang Meyer-Michael und Keramiken von Doris Pollatschek. Jostkleigrewe: "Ich würde mir wünschen, dass auch diese Kunst uns allen immer wieder Anstoß zur Erinnerung gibt!"


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