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Zeitung für den Altkreis Lübbecke , 12.09.2005 :

(Eselkamp) Solidarität weltweit / Gestern 56. Tag der Heimat des Bundes der Vertriebenen

Von Hans Kracht

Espelkamp. "Die Mahnungen, die alljährlich von den Tagen der Heimat ausgehen, sind von beklemmender Aktualität, und die Forderung, Vertreibungen weltweit zu ächten, ist dringlicher denn je." Das sagte gestern Bürgermeister Heinrich Vieker, als im voll besetzten Bürgerhaus der 56. Tag der Heimat stattfand.

Der Bund der Vertriebenen – Vereinigte Landsmannschaft – Kreisverband Altkreis Lübbecke hatte dazu eingeladen, und die Kreisvorsitzende Brigitte Piekert hieß die Gäste willkommen, darunter den stellvertretenden Landrat Alfred Raschke sowie die stellvertretenden Bürgermeister aus Lübbecke und Rahden, Rolf-Wilhelm Tiemeyer und Wolfgang Hesse.

"Geschichte soll nicht das Gedächtnis belasten, sondern den Verstand erleuchten", sagte Brigitte Piekert. "Darum gehören auch Flucht und Vertreibung für immer in unseren Erinnerungsbogen."

Aber noch immer werde das "ungeteilte Menschenrecht auf Heimat vielerorts mit Füßen getreten", hob Bürgermeister Vieker hervor, "und noch immer wird Vertreibung von der Weltöffentlichkeit häufig schweigend hingenommen". Mit dem diesjährigen Motto übe der BdV "ausdrücklich Solidarität mit allen Vertriebenen weltweit". Dafür dankte Vieker dem BdV.

Karl-Heinz Brandhorst las aus "Flucht und Vertreibung" von Günter Dahms und beleuchtete zudem "Ein merkwürdiges Klassentreffen".

Anita Rogge hat einst das Kriegsende als Kind in einem Dorf im Sudetenland erlebt. Daran erinnerte sie in bewegten Worten. Die Menschheit sei heute weit davon entfernt, Grundrechte zu achten, sagte sie. "Doch nur bei voller Achtung der Menschenrechte lässt sich eine friedliche Zukunft für die Völker aufbauen."

Umrahmt wurde die Veranstaltung wie gewohnt von den gekonnten Musikbeiträgen des Lübbecker Musik-Corps.


lok-red.luebbecke@neue-westfaelische.de

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