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Zeitung für Schloß Holte-Stukenbrock / Westfalen-Blatt , 04.03.2008 :

An Flucht und Vertreibung erinnern / Jahreshauptversammlung des BdV - Umfangreiches Kulturprogramm erfreut die Teilnehmer

Schloß Holte-Stukenbrock (ish). "Es gibt noch viele Dinge, die wir beim Namen nennen sollten", appellierte Horst Volkmer, Vorsitzender des Bundes der Vertriebenen, während der Jahreshauptversammlung am Sonntag im Gasthof Dresselhaus-Brockmann an die Mitglieder.

Wichtig sei die Sammlung und Bewahrung des ostdeutschen Kulturguts. Außerdem dürften die Flucht und die Vertreibung nicht in Vergessenheit geraten. "Das Thema ist wieder mehr in den Blickpunkt gerückt - früher wurde darüber nur geschwiegen." Horst Volkmer freute sich über den Film "Die Gustloff". Dies hätte man vor einigen Jahren noch nicht gehabt. "Wir wollen das Rad der Zeit nicht zurück drehen, aber wir wollen an den Verstoß gegen die Menschlichkeit erinnern."

Volkmer selbst und seine Frau berichteten über dieses Thema in der Dokumentation "Flucht, Vertreibung und Spätaussiedler" des Westdeutschen Rundfunks. Volkmer legt auch Wert auf die Richtigstellung der Ereignisse. "Neun Millionen Deutsche wurden aus ihrer Heimat vertrieben - war das nötig?" Er zeigte sich empört über einen polnischen Vertreter in einer Sendung bei Sandra Maischberger, der die Geschehnisse verharmlost habe. "Auch das Zentrum für Vertreibung in Berlin bleibt unsere Aufgabe." Das Zentrum solle an die Vertreibung von Deutschen und Polen erinnern. "So etwas soll nie wieder passieren."

Horst Volkmer wurde erneut zum Vorsitzenden gewählt. Sein Stellvertreter ist Hans Lebersorger. Kassierer sind Horst Dieter und Sigrid Schmelzer. Schriftführer bleibt weiterhin Bringfried Schubert, seine Stellvertreterin Erika Scharbert wird von Horst Dieter Schmelzer ersetzt. Beisitzer sind Herbert Bergmann, Gisela Holzinger und Waldemar Retzlaff. Zum erweiterten Vorstand gehören 2008 Sigrid Schmelzer (sie ersetzt Bringfried Schubert), Lieselotte Volkmer und Johannes Reinhold (alle Referat Kultur), Luzie Bergmann (Referat Frauen), Herbert Bergmann (Referat Landwirtschaft) und Bringfried Schubert (Pressewart). Bezirksbetreuer sind Elisabeth Rohnke (zuständig für Sende/Grauthoff), Günter Scharbert (Schloß Holte-Zentrum/Tenge-Gebiet), Barbara Schubert (Kipshagen-Gebiet/Stukenbrock), Heinz Nagel (Stukenbrock-Zentrum) und Lieselotte Volkmer (Stukenbrock-Randgebiete/Liemke). Sie betreuen persönlich die 74 Mitglieder des Bundes der Vertriebenen.

Nach der Wahl des Vorstands gingen die Mitglieder des Bundes der Vertriebenen zum Kulturprogramm über. So wurden mehrere Gedichte und Geschichten vorgetragen. Sigrid Schmelzer las "Bücher" von Eugen Roth. "Er ist einer meiner Lieblingsdichter." Er könne mit weisem Witz die Schwächen der Menschen darstellen. "Ich denke dabei auch an unseren erkrankten Bringfried Schubert - er ist ein besessener Leser, zu ihm passt die Geschichte ganz besonders."

Eine Geschichte in Tönen erzählte Professor Walter Reinhold am Klavier. Er spielte das Konzertstück "Vogelpredigt" von Franz Liszt. Es gehe im ersten Teil des Stücks um die Vögel, die eine Predigt halten. Im zweiten Teil hält Franziskus eine glühende Rede als Prediger. Edith Beinke sang in Begleitung von Professor Walter Reinhold am Klavier mehrere Volkslieder und Operettenmelodien. Es wurden gemeinsam Lieder wie "Der Winter ist vergangen" und "Kein schöner Land" gesungen.

In diesem Jahr steht die Jahreshauptversammlung des Kreises am 5. April, der erste Heimatabend am 15. April mit dem Thema Ostpreußen, das Sommerfest im Stukenbrocker Jugendheim am 2. August, der zweite Heimatabend am 4. November und die Adventsvesper am 14. Dezember an.


SHS@westfalen-blatt.de

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