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Nachrichten / Veranstaltungen , 11.12.2009 :

Tages-Chronologie von Freitag, 11. Dezember 2009

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Artikel-Einträge in der Datenbank:













Bad Oeynhausener Anzeiger und Tageblatt / Westfalen-Blatt, 11.12.2009:
Gedenktafeln sollen Erinnerung bewahren / Verein "Stolpersteine für Bad Oeynhausen" gegründet


Bad Oeynhausener Kurier / Neue Westfälische, 11.12.2009:
Stolpersteine erinnern an Opfer der Gewalt / Kunstprojekt kommt nach Bad Oeynhausen / Unterstützer gründen Verein


Warburger Zeitung / Neue Westfälische, 11.12.2009:
Entscheidung über Stolpersteine vertagt / Erste Sitzung des Westheimer Ortsbeirates


Bielefelder Tageblatt (OH) / Neue Westfälische, 11.12.2009:
Adventsfeier der Wansener


Endstation Rechts, 11.12.2009:
Aus Gedächtnisstätte in Borna wird wohl Altenheim


Lippische Landes-Zeitung, 11.12.2009:
Schweizer Unterlagen gesichtet / Ermittlungen laufen


Herforder Kreisanzeiger / Neue Westfälische, 11.12.2009:
Bleiberecht für Roma im Rat beantragt / Gremium tagt heute ab 16 Uhr im Rathaus


Bielefelder Tageblatt (OH) / Neue Westfälische, 11.12.2009:
Protest gegen Abschiebung


radio aktiv e.V., 11.12.2009:
Schüler-Demo in der Stadt


Neue Westfälische, 11.12.2009:
Hungerstreik in der JVA Bielefeld I

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Veranstaltungskalender:








Freitag, 11. Dezember 2009 von 08.00 bis 14.00 Uhr:

Ausstellung: "9.11.1938 - Reichspogromnacht in Ostwestfalen-Lippe"

Ausstellungsort:

Kreishaus
Herzebrocker Straße 140
33334 Gütersloh

www.kreis-guetersloh.de/

Ausstellungsdauer und Öffnungszeiten:

Vom 29. Oktober (Eröffnung um 18.00 Uhr) bis zum 19. Dezember 2009, montags, dienstags und mittwochs von 08.00 bis 16.30 Uhr, donnerstags von 08.00 bis 17.30 Uhr und freitags von 08.00 bis 14.00 Uhr.

"9.11.1938 - Reichspogromnacht in Ostwestfalen-Lippe"

Neue Impulse für die Erinnerungskultur und die Gedenkarbeit in Ostwestfalen-Lippe bietet ein gemeinsames Ausstellungsprojekt des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen Staats- und Personenstandsarchiv Detmold im Verbund mit kommunalen und kirchlichen Archiven der Region: "9.11.1938 - Reichspogromnacht in Ostwestfalen-Lippe", das 2007 erarbeitet worden ist.

Der 9. November ist ein Schicksalsdatum der deutschen Geschichte. 2008 jährt sich zum 70. Mal die Reichspogromnacht. Das Jahr 1938 markiert einen Wendepunkt des Antisemitismus in Deutschland während der NS-Zeit: Den Übergang von der Diskriminierung und Ausgrenzung der deutschen Jüdinnen und Juden hin zur systematischen Verfolgung, die in den Holocaust mündete.

Seit der Jahreswende 1937/38 erreichten die Verfolgungsmaßnahmen vor dem Hintergrund einer ungesicherten Finanzierung der Aufrüstung für den Krieg neue Dimensionen. Den Israelitischen Kultusgemeinden erkannte man den Status von Körperschaften des öffentlichen Rechts ab, Juden wurden zur Offenlegung ihres Vermögens gegenüber dem Finanzamt gesetzlich verpflichtet, Kennkarten und gesondert gekennzeichnete Ausweispapiere für Juden verbindlich eingeführt, Konzentrationslager ausgebaut und erste Massenabschiebungen durchgeführt.

In dieser Situation nutzte das Regime propagandistisch das Attentat eines polnischen Juden auf den Legationsrat vom Rath in Paris zum notdürftig als "Ausbruch des spontanen Volkszorns" kaschierten, tatsächlich längst für Mitte November geplanten Schlag gegen die jüdische Bevölkerung und deren Eigentum. Die Welle der Plünderung und Zerstörung von Synagogen, der Konfiszierung und weitgehenden Vernichtung des Inventars, der Schändung jüdischer Friedhöfe, der Verwüstung jüdischer Gemeinde-, Geschäfts- und Privathäuser, der Inhaftierung und der Deportation in Konzentrationslager, der Misshandlungen bis hin zu Ermordungen erreichte am 9. und 10. November 1938 ihren Höhepunkt.

In unmittelbarer Folge zu den Ereignissen stieg die Zahl der Vertreibungen und Auswanderungen sprunghaft an, wurden Ghettohäuser ("Judenhäuser") eingerichtet, jüdische Schülerinnen und Schüler der öffentlichen Schulen verwiesen und die Jüdinnen und Juden schließlich noch systematisch zur finanziellen "Sühne" für die ihnen zugefügten Sach- und Versicherungsschäden herangezogen.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Ereignisse, Täter und Opfer der Novemberpogrome in Ostwestfalen-Lippe, eingebettet in das Geschehen des "Wendejahrs 1938" und mit Ausblicken auf die Aufarbeitung der Reichspogromnacht nach 1945 durch die bundesdeutsche Justiz, durch Gedenkstättenarbeit und Erinnerungskultur sowie auf moderne Formen des Antisemitismus.

Präsentation der Ausstellung in Gütersloh

Für die Präsentation der Ausstellung in Gütersloh haben das Kreisarchiv und die Stadtarchive Gütersloh, Harsewinkel, Herzebrock-Clarholz und Rietberg eine ergänzende Dokumentation angeregt, die der Historiker Norbert Ellermann zusammengestellt hat. Auf acht Tafeln, die sich an den Hauptthemen der regionalen Ausstellung orientieren, wird das Geschehen in den Gemeinden des ehemaligen Kreises Wiedenbrück und in Harsewinkel ebenso genauer in den Blick genommen wie die Entwicklung der Kultur des Erinnerns an die nationalsozialistischen Verbrechen in der Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Ergänzend zur Ausstellung findet in den beteiligten Städten und Gemeinden ein umfangreiches Begleitprogramm mit 34 Veranstaltungen statt, für das unter anderem Volkshochschulen, Büchereien. Museen und Kirchengemeinden als Kooperationspartner gewonnen werden konnten.

Ein Katalog zur Ausstellung ist für vier Euro im Kreishaus und bei den Veranstaltungen erhältlich.







Freitag, 11. Dezember 2009 von 09.00 bis 16.00 Uhr:

Letzter Tag der Ausstellungen: "Alltag jüdischer Kinder während des Holocaust" und "Kinder im Versteck - Berlin 1943 bis 1945"

Ausstellungsort:

Ravensberger Spinnerei / Volkshochschule
Kleiner Saal / Erdgeschoss
Ravensberger Park 1
33607 Bielefeld

www.vhs-bielefeld.de/

Ausstellungsdauer und Öffnungszeiten: Von Dienstag, 17. November bis Freitag, 11. Dezember 2009, täglich von 09.00 bis 16.00 Uhr.

"Alltag jüdischer Kinder während des Holocaust"

Diese Ausstellung mit Bildern aus dem Yad Vaschem-Archiv widmet sich den Kindern unter den Opfern des Holocaust. Auf 30 Tafeln zeigt die Ausstellung mit Fotografien und Texten, wie jüdische Kinder die Nazi-Herrschaft in ganz Europa erlebten. Thematisiert werden die Ausgrenzung jüdischer Familien, die Bildung von Ghettos, die systematische Vernichtung aus der Sicht der jüdischen Kinder sowie die verwaisten Kinder selber.

"Kinder im Versteck - Berlin 1943 bis 1945"

Die Ausstellung des Anne Frank Zentrums in Berlin zeigt die Geschichten von 5 Kindern, die mit Anne Frank vieles gemeinsam haben: Auch sie wurden verfolgt, auch sie versuchten in einem Versteck Zuflucht zu finden. Einige von ihnen haben überlebt und ihre Geschichte für diese Ausstellung erzählt.

Zwei Ausstellungen im Rahmen der Projektwochen "Alltag jüdischer Kinder im Holocaust" für Schulklassen und Jugendgruppen vom 17. November bis 11. Dezember 2009, angeboten von Arbeit und Leben Bielefeld e.V.

Weitere Informationen unter: www.aulbi.de/home/







Freitag, 11. Dezember 2009 von 10.00 bis 12.00 und 15.00 bis 18.00 Uhr:

Ausstellung: " ... gerade Dich, Arbeiter, wollen wir." - Nationalsozialismus und freie Gewerkschaften im Mai 1933

Ausstellungsort:

Stadtmuseum
Rathausstraße 13
59555 Lippstadt

www.lippstadt.de/stadtmuseum.

Ausstellungsdauer und Öffnungszeiten:

Von Samstag, 31. Oktober (Eröffnung um 16.00 Uhr) bis Sonntag, 13. Dezember 2009, dienstags bis samstags von 10.00 bis 12.00 und 15.00 bis 18.00 Uhr, sonntags von 10.00 bis 12.00 Uhr.

Anfang Mai 1933 wurden die freien Gewerkschaften in Deutschland von den Nationalsozialisten zerschlagen. Mit der Wanderausstellung " ... gerade Dich, Arbeiter, wollen wir." - Nationalsozialismus und freie Gewerkschaften im Mai 1933 der Hans-Böckler-Stiftung und des DGB erinnert das Stadtmuseum Lippstadt an diesen dunklen Abschnitt in der Geschichte der politischen Arbeiterbewegung.

Die Ausstellung setzt sich mit den historischen Ereignissen im Frühjahr 1933 auseinander. Nachdem der 1. Mai von den Nationalsozialisten zum "Tag der nationalen Arbeit" erklärt worden war, stürmten am folgenden 2. Mai Rollkommandos die Gewerkschaftshäuser und andere Einrichtungen der Arbeiterbewegung. Die Aktion war von langer Hand geplant.

Was die Nationalsozialisten mit dem Begriff "Gleichschaltung" verharmlosten, war nichts anders als die gewaltsame Zerschlagung der demokratischen und freien Arbeiterbewegung. Funktionäre wurden misshandelt, verhaftet und ermordet, die Gewerkschaftshäuser verwüstet und das Gewerkschaftseigentum konfisziert.

Zugleich dokumentiert die Ausstellung im Stadtmuseum Lippstadt den Beginn der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, die nur wenig später in den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren mündete.

Zur Ausstellung ist auch ein Katalog erschienen, der im Stadtmuseum erhältlich ist.







Freitag, 11. Dezember 2009 um 19.00 Uhr:

Vortrag von Dr. Friedrich-Wilhelm Saal: Von Geseke ins KZ Buchenwald - Das Leben des Priesters Gerhard Maashänser

Veranstaltungsort:

Böddeker Hof
Wichburgastraße 9
59590 Geseke

Während der Auseinandersetzung zwischen der NS-Macht und der Katholischen Kirche im Frühjahr 1937 kommt es in Geseke abseits der großen Politik zu einem folgenschweren Konflikt. Im November 1936 hatte der junge Priester Gerhard Maashänser seine erste Stelle als Vikar an der Stadtkirche St. Petri angetreten. Im März 1936 war er zum Priester geweiht worden. Gerade einmal fünf Monate wirkte er als Jugendseelsorger in den beiden Geseker Gemeinden. Bereits am 3. April 1937 verhaftete ihn die Gestapo.

Nach mehrmonatiger Haft in der berüchtigten Dortmunder Steinwache schrieb er am 27. September seiner Familie, er sei "auf der Reise zum Lager". Diese Reise führte ins KZ Buchenwald, wo er als erster katholischer Priester eingeliefert wurde. Es folgten noch Jahre in Dachau bis zur Befreiung durch die Amerikaner 1945.

Dr. Saal berichtet über den Jugendseelsorger Gerhard Maashänser und die Reaktionen auf seine Verhaftung in Geseke und bei den politischen wie den kirchlichen Behörden. Warum wurde Maashänser acht Jahre zuvor ins KZ eingeliefert? Was war in Geseke im März 1937 geschehen? Antworten darauf gibt der Vortrag.

Dr. Friedrich-Wilhelm Saal ist Mitglied der Kommission für Zeitgeschichte im Erzbistum Paderborn.

Eine Veranstaltung von: Verein für Heimatkunde e.V. (www.heimatverein-geseke.de/) in Kooperation mit Volkshochschule Möhne-Lippe des Kreises Soest.

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