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Mindener Tageblatt , 09.07.2014 :

Gedenksteine mahnen zum Frieden / Reinigung durch Neuapostolische Gemeinden auf Franzosenfriedhof

Minden (mt/plö). An den Beginn des Ersten Weltkrieges vor hundert Jahren erinnerten die Neuapostolischen Kirchengemeinden Minden-Mitte und Minden-Nord mit einer besonderen Aktion auf dem Franzosenfriedhof.

In Absprache mit der Stadt Minden sowie der Kulturgemeinschaft Minderheide, reinigten sie die vier Gedenksteine für verstorbene Kriegsgefangene und legten kleine Blumenbeete zur Verschönerung der Gedenkstätte an.

Zwei Hinweisschilder, die an der Straße und an der Außenseite des Eingangs angebracht werden sollen, befinden sich aktuell in der Fertigstellung, heißt es von Bianca Krüger und Christiane Pachur von den beiden neuapostolischen Gemeinden.

Gottesdienst zum Gedenken

Mit diesem Arbeitseinsatz und der Sachspende wollen die Gemeinden "in besonderer Weise an den Beginn des Ersten Weltkrieges vor hundert Jahren erinnern", heißt es in einer Pressinformation. Darüber hinaus feierte die Neuapostolische Kirche einen Gottesdienst zum Andenken der Verstorbenen.

Der Franzosenfriedhof erinnert an das Kriegsgefangenenlager Minderheide im Ersten Weltkrieg, in dem bis zu 25.000 Kriegsgefangene untergebracht waren, darunter Franzosen, Belgier, Briten, Italiener, Serben, Armenier und Soldaten aus den Kolonien.

Am 15. September 1914 kamen die ersten Kriegsgefangenen nach Minden. Zunächst stand dort ein lediglich eingezäuntes Gelände zur Verfügung, sodass sich die ersten Gefangenen mit Spaten Wohnhöhlen graben oder mit Grasplaggen Unterschlüpfe errichten mussten.

Die letzten Gefangenen verließen das Lager wohl erst 1922, wie auch die aktuelle Sonderausstellung im Mindener Museum informiert.

Ferner liegen auf dem Franzosenfriedhof Verstorbene des Zweiten Weltkrieges, die der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zum Opfer fielen.

Bildunterschrift: Aktive der Neuapostolischen Kirche reinigten die Gedenkstätte auf dem Franzosenfriedhof in Minderheide.


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