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Kulturinitiative Detmold e.V. , 12.10.2008 :

Fünfter Sonntagsspaziergang gegen die HDJ-"Einheit Hermannsland" und ihren NPD-Funktionär Gerd Ulrich

Zu dem fünften Sonntagsspaziergang rufen auf:

AfA - Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD (Kreisverband Lippe)
Aktionbündnis gegen Rechts der Vereine, Kirchen, Bürgerinnen und Bürger der Gemeinden Heiligenkirchen und Berlebeck
Aktion Sozialer Widerstand Lemgo
amnesty international-Jugendgruppe Detmold
Antifa Lemgo
Antifaschistische Initiativen aus Ostwestfalen-Lippe
Antifaschistischer Arbeitskreis Detmold
Arbeitskreis Blumen für Stukenbrock
Arbeitskreis gegen Nazis in Horn-Bad Meinberg
Arbeit und Lernen Detmold
Attac-Regionalgruppe Detmold
Bündnis 90/Die Grünen - Ortsverband Detmold
Detmolder Alternative - Opposition von unten
Deutscher Gewerkschaftsbund Region Paderborn-Lippe-Höxter
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft - Detmold
Grüne Jugend Detmold
Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren e.V.
Kulturinitiative Detmold e.V.
Ökumenisches Friedensgebet Detmold
Plenum der Detmolder Antifa-Gruppen
Jusos Minden-Lübbecke
ver.di Herford-Minden-Lippe

Weitere Unterstützerinnen bitte an: info@hiergeblieben.de


Bundesweite Razzia

Es wird enger für die "Heimattreue Deutsche Jugend" (HDJ). Mit einer Großrazzia ist die Polizei am Donnerstag, den 09.10.2008, gegen die neonazistische HDJ vorgegangen. Bei den bundesweit durchgeführten Maßnahmen gegen die Vereinsorganisation, sind rund 100 Wohn- und Büroobjekte von Einsatzkräften der Polizei durchsucht worden. Von den Durchsuchungen betroffen waren rund 100 Mitglieder und Anhänger des Vereins.

Elf Objekte waren nach Angaben des Landesinnenministeriums in Nordrhein-Westfalen auf der Liste. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums, das die Razzia veranlasst hatte, bezeichnet NRW sogar als einen der Schwerpunkte. Die letzten Aktivitäten der HDJ verzeichnen die Behörden laut der Nachrichtenagentur ddp im Raum Detmold mit der örtlichen "Leitstelle West".

In Ostwestfalen-Lippe richteten sich die Durchsuchungen gegen folgende Mitglieder der HDJ-"Einheit Hermannsland": Anna-Maria und Gerd Ulrich aus Detmold-Berlebeck, Narcel Neubauer aus Bad Salzuflen, den NPD-Aktivist Eugen Krüger aus Bad Driburg und das NPD-Mitglied Tobias Heinekamp aus Altenbeken. Wie aus Ermittlerkreisen verlautete, haben die Fahnder in deren Wohnungen "rechtsextremes Schulungsmaterial" gefunden.

Ein alter Bekannter

Das HDJ-Verbots-Faß zum Überlaufen brachte ein ehemaliger Berlebecker: Martin Götze, der 2006 im Hahnbruchweg 24 wohnte und damals mit Gerd Ulrich und anderen das Zeltlager in Fromhausen organisierte. Götze war der Leiter des im August aufgelösten HDJ-Lager in Hohen Sprenz in Mecklenburg-Vorpommern. Dort hatten Polizeiangaben zufolge 39 Jungen und Mädchen zwischen 8 und 14 Jahren unter Anleitung von rund 50 Erwachsenen Verhaltensweisen und Lebensformen des Nationalsozialismus praktiziert.

Nach Angaben des NRW-Innenministerium finden in Berlebeck "Veranstaltungen der HDJ mit bis zu 20 Personen statt.“ Diese Veranstaltungen finden nach wie vor im Hahnbruchweg 24 ungeniert statt. Dort wurden und werden bereits Kinder im Zeichen nationalsozialistischer und antisemitischer Ideologien nach einem "Führerprinzip" autoritär erzogen. Die braune Kampfstiefel-Truppe macht weiter - bis wir sie stoppen.

Erfahrungen mit der "Wiking-Jugend"

Die gefährlichsten deutschen Neonazi-Anführer sind durch die braune Schule der "Wiking-Jugend" gegangen. Die sehr konkrete Erfahrung mit Gerd Ulrich, unter anderem wegen Sprengstoffbesitzes und Propaganda für eine verbotene Organisation vorbestraft, und seinen “Kameraden“ mit der "Wiking-Jugend" hat gezeigt, dass die systematische politische Kindererziehung auch nach einem Verbot weitergehen wird.

HDJ vor dem Verbot

Wir wissen: Erstens: Die HDJ wird verboten. Zweitens: Die HDJ macht weiter. Und drittens: Der Widerstand gegen die neonazistischen HDJ-Ersatzstrukturen muss weiter gehen!

Um dem Treiben der Neonazis etwas entgegenzusetzen, sind wir weiterhin alle gefragt. Wir werden die Aktivitäten der "Einheit Hermannsland" noch genauer beobachten und an die Öffentlichkeit bringen.

Auch wenn uns an dieser Stelle der Ruf nach dem Staat und seiner Justiz sinnvoll und gerechtfertigt erscheint, ist er kein Allheilmittel. Ein Verein kann verboten werden, aber seine Mitglieder und ihre politischen Anschauungen bleiben bestehen. Gegen sie hilft nur eins: stetes antifaschistisches Engagement!

Wir alle sollten weiter öffentlich zeigen, dass diese militanten Neonazis keine Akzeptanz finden, bei keiner Gelegenheit und nirgendwo. Nicht in Berlebeck und auch nichts anderswo. Die HDJ mit ihrer menschenverachtenden und rassistischen Ideologie muss erkennen, dass es wir sind, die Zivilgesellschaft ist, die ihr Grenzen auferlegt und deutlich macht: bis hierher und nicht weiter!

Fünfter Sonntagsspaziergang gegen die HDJ-"Einheit Hermannsland" und ihren NPD-Funktionär Gerd Ulrich:

Sonntag, 16. November 2008 um 15.00 Uhr

Auftaktkundgebung:

Parkplatz vor dem Hotel "Kanne"
Paderborner Straße 155
32760 Detmold
Ortsteil Berlebeck

Ansprache: Annelie Buntenbach, Bundesvorstand Deutscher Gewerkschaftsbund

Redebeiträge: Aktionbündnis gegen Rechts Heiligenkirchen und Berlebeck, Antifaschistischer Arbeitskreis Detmold, Kulturinitiative Detmold e.V., Ökumenisches Friedensgebet Detmold


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