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Bielefelder Tageblatt (MW) / Neue Westfälische , 04.02.2006 :

Solidarität mit den Besetzern / Rektorat signalisiert Gesprächsbereitschaft

Bielefeld (rio). Die Proteste gegen die drohenden Studiengebühren weiten sich aus. Mittlerweile haben sich Schüler des Oberstufenkollegs und Studenten der Universität Münster den rund 100 Studenten geschlossen, die das Rektorat der Universität seit Mittwochabend besetzt halten. Solidaritätsbekundungen gab es auch von Bündnis 90/Die Grünen.

In einer Presseerklärung begrüßte der Kreisvorstand der Partei den Protest der Studierenden "gegenüber der unkritischen Position des Senats". "Es ist grundsätzlich ein falsches Signal, bei der Einführung von Studiengebühren Vorreiter sein zu wollen", so der Sprecher des Grünen-Kreisvorstandes Rainer Kronshage. Er bezeichnete das Konzept der neuen Landesregierung zudem als "ungerecht und handwerklich schlecht gemacht". Der Verweis auf mögliche Finanzierungsmöglichkeiten sei ein Lippenbekenntnis, da Fördersysteme bei weitem nicht so ausgeprägt wie in anderen Ländern seien. Kronshage: "Die Uni sollte sich vom überwiegenden Mehrheitswillen ihrer Studierenden überzeugen lassen."

Die Besetzung des Rektorats soll zumindest bis Montag fortgesetzt werden. Das wurde während einer Pressekonferenz verkündet, zu der eine Kooperation aus studentischen Senatoren, dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA), sowie den Rektoratsbesetzern eingeladen hatte.

"Wir wollen mit den Studenten in eine Diskussion eintreten", so Rektor Dieter Timmermann. Möglicheweise am Wochenende zu einem Treffen mit den Besetzern. Timmermann hofft darauf, dass das Rektorat so schnell wie möglich geräumt wird. "Wir tragen Verantwortung für Uni und Studenten."

04./05.02.2006
lok-red.bielefeld@neue-westfaelische.de

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