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Neue Westfälische 01 - Bielefeld West , 15.10.2013 :

Wählergemeinschaft gegründet / "Bürgerbewegung für Zivilcourage" hat 22 Mitglieder

Bielefeld. In Bielefeld hat sich am 27. September eine neue Wählergemeinschaft gegründet. Sie heißt "Bürgerbewegung für Zivilcourage", die Kurzbezeichnung lautet "BBZ". 22 Gründungsmitglieder wählten den Bezirksvertreter in Dornberg, Robin Fermann, zum Vorsitzenden. Weiterhin gewählt wurden Rosemarie Lange als stellvertretende Vorsitzende, Asja Tastan als Beauftragte für Migration und Integration, sowie ein Schatzmeister. Die Bürgerbewegung für Zivilcourage stellt sich organisatorisch auf einen starken Mitgliederzuwachs ein und beginnt ab sofort, sich auf die Kommunalwahl im Mai 2014 vorzubereiten. Bis Januar soll ein Wahlprogramm fertig sein und anschließend in einer Mitgliederversammlung die Kandidaten für den Rat und die Bezirke gewählt werden. Die Wählergemeinschaft verfolgt nach eigenen Angaben das Ziel, Politikverdrossenheit zu bekämpfen.

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Bielefelder Zeitung / Westfalen-Blatt, 28./29.09.2013:

Fermann gründet Wählergemeinschaft / "Bürgerbewegung für Zivilcourage" will in den Stadtrat

Von Stefan Biestmann

Bielefeld (WB). Der Dornberger Bezirksvertreter Robin Fermann will eine dritte Wählergemeinschaft in Bielefeld etablieren. Die "Bürgerbewegung für Zivilcourage" (BBZ) wurde am Freitag in Dornberg von 22 Anwesenden gegründet.

Die Wählergemeinschaft wolle bereits im Mai 2014 bei den Kommunalwahlen antreten und dazu in Kürze einen entsprechenden Antrag bei der Stadt stellen, kündigt BBZ-Vorsitzender Fermann an. "Wir wollen drei Ratsmandate holen und zudem in allen zehn Stadtbezirken Kandidaten für die Bezirksvertretungen aufstellen."

Die BBZ sei eine "von jeglicher Ideologie freie Wählergemeinschaft", die keinem politischen Spektrum zuzuordnen sei, behauptet er. Eine Arbeitsgruppe solle nun bis Januar ein Programm erarbeiten, mit dem die Bürgerbewegung in den Kommunalwahlkampf ziehe.

Die Bürgerbewegung ist nach der Bürgergemeinschaft für Bielefeld (BfB) und der Bürgernähe bereits die dritte Wählergemeinschaft in Bielefeld. "Wir machen uns für mehr Zivilcourage in der Gesellschaft stark. Bürger müssen mehr um ihre Rechte kämpfen", sagt Fermann. Er fordert unter anderem höhere Investitionen im Bildungs- und Integrationsbereich. "Wir machen uns für eine zusätzliche Dezernentenstelle stark, die sich ausschließlich mit der Integration in Bielefeld beschäftigt."

Das Logo der BBZ besteht unter anderem aus zwei Flügeln. "Sie stehen für Freiheit und Gerechtigkeit", erklärt Fermann. Der 51-jährige Dolmetscher war schon Mitglied in verschiedenen Parteien: zunächst in der SPD, dann in der Linkspartei, später bei den Piraten und zuletzt in der Alternative für Deutschland (AfD). Die Bielefelder Piraten hatten Fermann damals angebliche antisemitische Äußerungen sowie parteischädigendes Verhalten vorgeworfen und ein Parteiausschlussverfahren eingeleitet. Fermann wies alle Vorwürfe vehement zurück und trat schließlich aus der Partei aus.

Auch bei der AfD gab es erneut Querelen um das damalige Vorstandsmitglied Fermann. Der Bezirksverband forderte ihn schließlich dazu auf, die Partei zu verlassen. Der Politiker folgte dem Aufruf, kündigte aber schon im Juni die Gründung einer Wählergemeinschaft an.

Zum ersten vierköpfigen Vorstand der BBZ gehören neben Fermann noch die stellvertretende Vorsitzende Rosemarie Lange (64) und die Integrationsbeauftragte Asja Tastan (25) sowie ein Schatzmeister, dessen Name noch nicht genannt wurde.

Es sei möglich, dass vier Beisitzerposten in den kommenden Wochen besetzt würden. "Wir wollen jetzt weitere Mitglieder gewinnen", sagt Fermann. Die Parteien greift er pauschal an. "Die Politik muss die Bürger ernster nehmen. Und die Bürger müssen mehr mitgenommen werden."

Bildunterschrift: Robin Fermann ist Vorsitzender der neuen BBZ.


bielefeld@neue-westfaelische.de

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