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radio aktiv e.V. , 22.02.2013 :

Interessengruppe "Bunt" ruft für morgen zu einer Mahnwache gegen Rechts auf

Bad Pyrmont. Die Aktion richtet sich gegen eine Veranstaltung des so genannten "Instituts für Staatspolitik" heute und morgen in Bad Pyrmont, das rechtsextremen Gedankengut nahe steht. Die Interessengruppe "Bunt", der verschiedene Bürger, Vertreter der politischen Parteien, Kirche angehören, ruft zu einer Mahnwache auf dem Europa-Platz und einem anschließenden "bunten" Spaziergang morgen von 14.00 Uhr bis 15.00 Uhr in Bad Pyrmont auf. Damit solle gezeigt werden, dass die Einwohner sich für ein buntes und vielfältiges Bad Pyrmont einsetzen und rechte Ideologien dort nicht erwünscht sind oder geduldet werden, teilten die Initiatoren mit.

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die tageszeitung, 21.02.2013:

Der rechte Rand / Was das Institut für Staatspolitik in Bad Pyrmont will / Geistiges Vakuum

Von Andreas Speit

Ein Groß-Thema erwartet die Gäste, wenn am Freitagnachmittag Karlheinz Weißmann die Winterakademie des Instituts für Staatspolitik (IFS) in Bad Pyrmont eröffnet. Bis zum Sonntagmittag setzt sich die selbsternannte "rebellische Elite" mit dem Thema "Reaktion" auseinander. Sie trifft sich im Ostheim, der Jugendbildungs- und Tagungsstätte der Landsmannschaft Ostpreußen.

Vor 13 Jahren gehörte Weißmann, der Geschichte und evangelische Theologie studierte, zu den Gründern des IFS, das seinen Sitz auf dem Rittergut Schnellroda in Sachsen-Anhalt hat. Als Referent und Autor setze sich der Mittfünfziger seit rund drei Jahrzehnten für die Wiederbelebung der Ideen der konservativen Revolution und des italienischen Faschismus ein.

Das IFS kämpft gegen die "dekadente Moderne" und den anhaltenden "Demutskonservatismus" unter dem "Bann von Auschwitz". "Das geistige Vakuum" der Unionsparteien, so Weißmann in der Jungen Freiheit 2001, verlange nach "Auffüllung". Dort sagt er auch, was die Institutsgründer erreichen wollen: "Uns geht es um geistigen Einfluss, nicht die intellektuelle Lufthoheit über Stammtische, sondern über Hörsäle und Seminarräume interessiert uns." Der Gymnasiallehrer am Corvinianum in Northeim schiebt nach: "Es geht uns um die Köpfe und wenn die Köpfe auf den Schultern von Macht- und Mandatsträgern sitzen, um so besser."

Erfolgreich konnte das IFS mit seiner Schriftenreihe die Sarrazin-Debatte befeuern. Die Broschüre "Der Fall Sarrazin. Verlauf einer gescheiterten Tabuisierung" wurde jenseits der intellektuellen extremem Rechten wahrgenommen - wohlwollend. An der Bundeswehruniversität München forcierte einer der IFS-"Seminaristen" als Chefredakteur des Campus die Debatte um Frauen bei den Streitkräften. Der Tenor: Die Soldatinnen führten zu einem "strukturellen Kampfwertverlust".

Hinweis: Andreas Speit arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland.

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Blick nach Rechts, 19.02.2013:

Neurechte Tagung im Weserbergland

Bad Pyrmont. Das "Institut für Staatspolitik", Think Tank der Neuen Rechten, will am kommenden Wochenende in der niedersächsischen Kurstadt Bad Pyrmont seine "13. Winterakademie" durchführen.

Die Tagung, die am Freitag beginnt, befasst sich mit dem Thema "Reaktion". Als Referenten sind Professor Harald Seubert ("Reaktion als geistiges Prinzip"), Felix Dirsch ("Reaktion der Eliten: 1789 und die Folgen") und Joachim Volkmann ("Französischer Royalismus gestern und heute") angekündigt. Ferner sollen Tim Kröger, Karlheinz Weißmann sowie Benedikt Kaiser Vorträge halten. Auch Sport steht auf dem Programm.

Stattfinden soll die Tagung im "Ostheim", der Jugendbildungs- und Tagungsstätte der Landsmannschaft Ostpreußen. Der Teilnahmebetrag für die "Winterakademie" soll auf das Konto des "Vereins für Staatspolitik" überweisen werden. Diesem sitzen Andreas Lichert (Jg. 1975) aus dem hessischen Karben (Wetteraukreis) und Erik Lehnert (Jg. 1975) aus Berlin vor. Das "Institut für Staatspolitik" ist auf dem Rittergut Schnellroda im sachsen-anhaltischen Albersroda (Saalekreis) ansässig. (jf)


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