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Neue Westfälische 16 - Höxter (Kreis) , 18.09.2012 :

"Nie wieder Faschismus" / Ausstellung in der Georg-von-Langen-Schule eröffnet

Von Carla Drewes

Holzminden. Das Bündnis gegen Rechts in Holzminden hat eine Ausstellung zum Thema "Neofaschismus in Deutschland" organisiert. Diese ist zwei Wochen lang in der Georg-von-Langen-Schule für Besucher geöffnet. Herausgegeben wurde das Material von der Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes (VVN) mit Unterstützung der Gewerkschaft ver.di. Die stellvertretende Landrätin Sabine Tippelt, Schulleiter Andreas Hölzchen, Birgit Meier (VVN) und Volker Harbort (Bündnis gegen Rechts) waren bei der Eröffnung dabei.

"Wir müssen gegen Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt aufstehen und die wahnsinnigen Ideale der Fanatiker und Extremisten austrocknen", sagte Sabine Tippelt. Als Durchführungsort für diese Ausstellung sei bewusst eine Schule gewählt worden. Dies sei ein richtiges und wichtiges Zeichen, so die stellvertretende Landrätin, denn es müsse verhindert werden, dass sich rechtsradikales Gedankengut in den Köpfen der kommenden Generationen festsetze. Mit 2.000 Schülerinnen und Schülern ist die Georg-von-Langen-Schule die größte Schule im Landkreis Holzminden und somit ein geeigneter Ort, um möglichst viele Schüler, auch außerhalb des Politikunterrichts, zu erreichen. Sabine Tippelt rief aber auch die gesamte Bevölkerung auf, diese Ausstellung zu besuchen und so auf die Gefahren des Neofaschismus aufmerksam zu machen.

"Geschichte soll sich nicht wiederholen"

Auf 26 Tafeln wird mit Dokumenten, Fotos und Texten über die Ideologie der Neonazis aufgeklärt. Die Ursachen der Ausbreitung rassistischen Denkens und Handelns werden anschaulich dargestellt. "Wir sind zwar nicht verantwortlich dafür, was passiert ist, wir sind aber dafür verantwortlich, dass es niemals vergessen wird und es sich niemals wiederholt", so die stellvertretende Landrätin.

Die Ausstellung stellt den Faschismus damals und heute in Gemeinsamkeiten und Unterschieden dar, analysiert die Ideologie und benennt die Strukturen. Zusammenhänge werden verdeutlicht und Gegenstrategien aufgezeigt. "Die Ausstellung soll dazu beitragen, dass Neofaschismus nicht auf Dauer zum deutschen Alltag gehört und sich die Geschichte an dieser Stelle nicht wiederholt", so Birgit Meier, Landessprecherin der VVN. Aufklärung, Information und Bildung seien nachweislich die besten Werkzeuge, um die Gesellschaft wachzurütteln und die Ausbreitung von rassistischen und nationalsozialistischen Gedanken zu verhindern, so Meier weiter. In der Ausstellung wird unter anderem gezeigt, dass Glatzen und Stiefelfaschisten nur noch einen kleinen Teil der Neofaschisten bilden. Heute treten diese in unterschiedlicher Tarnung auf, wie etwa mit Che-Guevara-T-Shirt, Palästinensertuch oder als schwarzer Block. Ebenso weist die Ausstellung darauf hin, dass in der Gesellschaft eine steigende Anfälligkeit für rechte Inhalte besteht und dass diese Anfälligkeit verringert werden muss.

"Neofaschismus ist ein Gesellschaftsphänomen, welches alle angeht", betonte Meier. Sie erinnerte an die Losung aus dem Schwur von Buchenwald: "Nie wieder Faschismus - Nie wieder Krieg".

Info / Thema Neofaschismus

Zum Thema Neofaschismus hält Sebastian Edathy am Donnerstag, 20. September in der Gaststätte "Altendorfer Hof" um 19 Uhr einen Vortrag.

Veranstalter der Ausstellung ist das Bündnis gegen Rechts im Landkreis Holzminden.

Geöffnet ist die Ausstellung montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr in der Georg-Von-Langen-Schule noch bis Freitag, 27. September.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Bildunterschrift: Nutzen die Pause: Diana (16, v. l.), Lisa (15) und Franziska (16) informieren sich außerhalb des Politikunterrichts über das Thema Neofaschismus.

Bildunterschrift: Grußwort: Volker Harbort vom Bündnis gegen Rechts.

Bildunterschrift: Eröffnung: Birgit Meier vom Bund der Antifaschisten.


hoexter@neue-westfaelische.de

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