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Westfälisches Volksblatt / Westfalen-Blatt , 26.01.2006 :

(Altenbeken) Manchmal des Gedenkens zu viel getan / Mit Mahnmalen übersät: Kein Volk geißelt sich so wie Deutschland

Die Diskussion über Stolpersteine in Altenbeken zur Erinnerung an jüdische Mitbürger kommentiert dieser Leser:

Gedenken an historische Umstände, unabhängig davon ob sie als gut oder schlecht im historischen Zusammenhag bewertet werden, ist immer ein positives Zeichen für eine Gesellschaft und eine Kultur, die bereit ist, aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen. Manchmal kann aber des Gedenkens auch zu viel getan werden, und der eigentliche Anlass führt zu völlig anderen Reaktionen und Gefühlen bei den Menschen, die durch dieses Gedenken eigentlich zum Nachdenken angeregt werden sollen.

Mehr als 60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ist Deutschland übersät mit einer Vielzahl an Mahnmalen und Gedenkstätten, die scheinbar nicht mehr dazu dienen sollen aus der Geschichte zu lernen, sondern ausschließlich darauf ausgerichtet sind, ein ewiges Schuldgefühl den Deutschen aufzubürden. Ich kenne kein Volk auf dieser Welt, das sich derart geißelt wie das unsere. Wo finde ich Gedenkstätten in unserem Land, die auf positive deutsche Geschichte verweisen? Sie sind kaum vorhanden und wenn, dann werden sie nicht erwähnt, teilweise macht man sie dem Erdboden gleich, anstatt sich ihrer positiven Erinnerung zu erfreuen.

Als Deutscher, der zur Zeit des Krieges noch nicht auf dieser Erde weilte, frage ich mich, wie wir dieses Schuldgefühl unseren eingebürgerten Zuwanderern begreiflich machen wollen, die absolut unvorbelastet in Bezug auf unsere Geschichte sind. Auch sie bezahlen mit ihren Steuergeldern für diese Art bedenklicher Kultur.

Ich meine, diese Steuergelder sind im Bund, im Land, aber auch in unserer Gemeinde Altenbeken, für die Hilfe und Unterstützung der jetzt Lebenden deutlich sinnvoller ausgegeben als für negative Vergangenheitsbewältigung.

Heiner Höving
Ekwortstraße 11
Altenbeken


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