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Arbeitskreis Blumen für Stukenbrock e.V. , 07.09.2002 :

Blumen für Stukenbrock - Antikriegstag 2002: Redebeitrag der Schülerin Lena Schumann, Schule Nr. 863 in Moskau

Liebe deutsche Freunde,

ich heiße Lena Schumann und bin 14 Jahre alt. Zusammen mit meinen Mitschülern Aljoscha Lomow und Mischa Matruchin und dem Lehrer Oleg Mikuschonow begrüße ich Sie. Wir Schüler aus Russland nehmen zum ersten Mal an einer Mahn- und Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die 65.000 im Zweiten Weltkrieg im faschistischen Lager Stukenbrock zu Tode gequälten sowjetischen Kriegsgetangenen teil. Aus den Erzählungen der Kriegsteilnehmer, aus Büchern und Filmen und heute aus der Dokumentationsstätte haben wir Jungen über ihr schreckliches Schicksal, besonders in der faschistischen Gefangenschaft, erfahren. Die Überlebenden ehemaligen Lagerhäftlinge sind bis heute miteinander befreundet und treffen sich regelmäßig im Stukenbrock- Museum unserer Schule.

Am 9. Mai jeden Jahres finden in unserer Schule Nr. 863 solche Begegnungen statt. Wir wünschen den Kriegsveteranen immer wieder vor allem Gesundheit und noch viele Jahre. Der Toten gedenken wir in ehrender Erinnerung, Wir, die junge heranwachsende Generation, sind glücklich, dass die schrecklichen Kriegsjahre der Vergangenheit angehören. Heute müssen wir alles dafür tun, dass sie nie wieder zurückkehren. Die Menschen sind dafür geschaffen, Glück, Arbeit und Freude zu gestalten. Ich spreche im Namen meiner Altersgenossen: Ihr Menschen schützt uns, die heranwachsende Generationn, vor Kriegen. Nur gegenseitiges Verständnis und Zusammenarbeit wird uns Menschen helfen, im friedlichen Miteinander zu leben

Wir möchten uns für die freundliche Aufnahme und Gastfreundschaft beim Arbeitskreis Blumen für Stukenbrock, der antifaschistischen Jugendgruppe, der Bildungsstätte der Gewerkschaft ver.di, bei den Dormagener Schülerinnen und Schülern und nicht zuletzt bei der Deutsch-Russischen Gesellschaft bedanken.

Hier auf dem Friedhof des Lagers Stukenbrock stehend, verspüre ich die Schrecken eines Krieges besonders deutlich. Möge sich das, was hier geschah, niemals wiederholen.


w.hoener@blumen-fuer-stukenbrock.de

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