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Neue Westfälische Online , 02.03.2006 :

Asylantenheim in Flammen / Drei Bewohner verletzt / Verpuffung nach technischem Defekt

Von Ralph Meyer

Bad Wünnenberg. Bei einer Verpuffung und einem anschließenden Brand in einem Asylantenheim am Zinsdorfer Weg sind am Mittwochabend drei Bewohner verletzt worden. Ursache ist offenbar ein technischer Defekt.

Ein Bewohner (36) bemerkte gegen 20.30 Uhr Rauch auf dem Flur des Wohnheimes und alarmierte sämtliche Bewohner. Kurze Zeit später kam es zu einer Verpuffung, bei der sogar Stühle durch die Fenster geschleudert wurden. Alle zehn Bewohner konnten sich ins Freie retten.

Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte der Bad Wünnenberger Löschzüge Bad Wünnenberg, Fürstenberg und Leiberg, die mit insgesamt rund 60 Kräften im Einsatz waren, war zunächst unklar, ob tatsächlich alle Bewohner ins Freie gelangt waren. Gemeldet waren in der Unterkunft insgesamt 31 Bewohner.
Die Einsatzkräfte unter der Leitung von Wehrführer Gerhard Henke löschten das Feuer, das im Flur ausgebrochen war und rasch auf die Wohnräume übergegriffen hatte. Eine Jugendliche, eine 37-jährige Frau und ein 22-jähriger Mann wurden wegen des Verdachts auf Rauchvergiftungen in Krankenhäuser nach Büren und Paderborn gebracht.

Etwa 100.000 Euro Sachschaden.

Die Leitstelle der Feuerwehr hatte vorsorglich wegen eines zu erwartenden Massenanfalls an Verletzten (MANV) einen Leitenden Notarzt, weitere Notärzte aus Paderborn und Büren sowie fünf Rettungswagen aus Fürstenberg, Ahden, Borchen, Büren und Paderborn zur Brandstelle entsandt, teilte Kreisbrandmeister Bernhard Lücke mit.

Die anderen Bewohner wurden durch die Rettungskräfte im Verkaufsraum des nahe gelegenen Autohauses Hillebrand betreut. Inhaber Heiner Heiner Hillebrand, selbst seit vielen Jahr bei der Feuerwehr, sorgte dafür, dass die Brandopfer umgehend warm und trocken Zuflucht fanden.

Sie konnten vom Ordnungsamt Bad Wünnenberg später in einem Wohnheim im Stadtteil Helmern untergebracht werden.

Durch den entstandenen Brandschaden und die extreme Verrußung ist das aus Flach- und Satteldachcontainern errichtete Wohnheim am Zinsdorfer Weg vermutlich nicht mehr zu retten. Über einen Abriss muss noch entschieden werden. Der entstandene Sachschaden wird auf etwa 100.000 Euro geschätzt.

Kriminalbeamte der Paderborner Polizei untersuchten am Donnerstagmorgen den beschlagnahmten Brandort. Als Ursache konnte ein Defekt in einer Leuchtstofflampe an der Flurdecke ermittelt werden.


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