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Lippische Landes-Zeitung , 20.12.1983 :

Ratsherr J. Wiesner (CDU) fordert von seiner Fraktion "Beurlaubung" von Th. Jauch

Bis zur restlosen Klärung der gegen ihn erhobenen Vorwürfe

Kreis Lippe / Bad Salzuflen. Der "Fall Thomas Jauch" wird zu einer tickenden "Zeitbombe" in der lippischen CDU. Gestern hat Josef Wiesner, CDU-Ratsherr in Bad Salzuflen, in seiner Fraktion einen Antrag eingebracht, den sachkundigen Bürger Thomas Jauch bis zur restlosen Klärung des gegen ihn erhobenen Vorwurfes neonazistischer Tendenzen von seiner Tätigkeit im Jugend- und Sportausschuss der Stadt zu beurlauben.

Wiesner weist darauf hin, dass zwei Mitglieder des Kreisvorstandes der Jungen Union wegen der in der Öffentlichkeit diskutierten Düsseldorfer Vorkommnisse ihre Ämter bereits niedergelegt haben und bereit sind, die von ihnen bestätigten "Entgleisungen" - Singen des Horst-Wessel-Liedes und Entbieten des Hitler-Grußes in der Öffentlichkeit - sowohl vor dem Parteigericht wie vor den ordentlichen Gerichten zu bezeugen.

Ratsherr Josef Wiesner betont, dass es das gute Recht von Thomas Jauch sei, sich zu wehren. Eine Vorverurteilung lehne er ab, halte die Mitarbeit von Jauch in Gremien des Rates aber so lange auch im Parteiinteresse für unvertretbar, wie die gegen ihn erhobenen Vorwürfe nicht restlos entkräftet seien.

Er habe, so teilte Ratsherr J. Wiesner der LZ ergänzend mit, den CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Dr. Krumme und den Vorsitzenden der CDU-Ratsfraktion, Adolf Schröder, übrigens schon früher - nach bekannt werden - über den Düsseldorfer "Vorfall" informiert. Während Dr. Krumme der Meinung gewesen sei, solche "Jugendsünde" nicht über zu bewerten, habe Adolf Schröder erklärt, dass - sollten sich die Vorwürfe bestätigen - dies bei der Kandidatenauswahl für die Kommunalwahl `84 zu berücksichtigen sei.


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