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Lippische Landes-Zeitung , 10.02.1993 :

Zuzugsstopp für Asylbewerber in Schlangen seit 18. Januar in Kraft / Handlungsspielraum gegeben

Schlangen (mbl). Ein Zuzugsstopp von Asylbewerbern in der Gemeinde Schlangen seit dem 18. Januar diesen Jahres hat der Verwaltung ein wenig mehr Raum zum Handeln verschafft. Seit September 1992 hatte die Gemeinde 64 asylbegehrende Ausländer aufgenommen, so dass derzeit in mehreren Gebäuden insgesamt 73 Asylbewerber, 10 Obdachlose und 189 Ausländer untergebracht sind.

Wie aus dem Situationsbericht des Gemeindedirektors Bernhard Tholen bei der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Soziales und Kultur weiter hervorging, sind diese Personengruppen auf verschiedene Standorte in Schlangen und den einzelnen Ortsteilen verteilt. In den ehemaligen englischen Kasernen, den Balaclava-Barracks in der Schlänger Badstraße, dem örtlichen Auffanglager für Asylbegehrende, leben zur Zeit 85 Menschen. Ein Wohnblock ist hier mit 20 Aussiedlern belegt, ein Block wird von Obdachlosen und zwei weitere Blöcke von Asylanten bewohnt.

„Die Gemeinde Schlangen ist momentan nicht in der Lage, die Asylbewerber dezentral unterzubringen", äußerte sich Tholen zu der Problematik. Die Verwaltung sei nun sehr darum bemüht, geeigneten Wohnraum anzumieten oder sogar käuflich zu erwerben. „Wir hoffen, dass es in der Gemeinde nicht wieder zu derartigen Zuzügen kommt, wie im vergangenen November und Dezember."

Einem Bericht des stellvertretenden Gemeindedirektors Rudolf Kötter zufolge, liegt Schlangen derzeit noch unter der generellen Quote der aufzunehmenden Asylbewerber. Daher sei für die Zukunft durchaus mit einem neuen „Ansturm" auf die Gemeinde zu rechnen.


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