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Schaumburger Zeitung , 16.03.2002 :

Bündnis entwickelt neue Strategie gegen Rechts

Barsinghausen (see). Mit einem neuen Strategiekonzept will das Bündnis gegen Rechtsextremismus den Kampf gegen die NPD fortsetzen. So wird auch zur nächsten NPD-Kundgebung in Barsinghausen am 27. April eine Bündnis-Aktion stattfinden.

"Dennoch lassen wir uns den Terminkalender nicht vorschreiben", betonte Markus Hugo als Bündnissprecher am Donnerstagabend im Verlauf einer Pressekonferenz. Darüber hinaus sind laut Hugo diverse andere Veranstaltungen geplant, mit der gezielte Aufklärungsarbeit geleistet werden soll. Außerdem wollen die NPD-Gegner das Bündnis weiter festigen. Dazu gehöre die Aufgabe, gemeinsame Ziele exakt zu definieren und für organisatorische Grundformen zu sorgen. Die Bündnismitglieder kündigten an, dass sie in der Deisterstadt nach weiteren Partnern suchen werden. Die Marschroute für die weitere Vorgehensweise wurde nach einem Gespräch mit den Mitgliedern des Innenausschusses des Niedersächsischen Landtages festgelegt. In Anwesenheit von Vertretern des Verfassungs- und Staatsschutzes wurde das Verhalten der Bündnismitglieder auf den Prüfstand gestellt. Die Experten hätten der Gruppe jedoch bescheinigt, dass von einem Fehlverhalten keine Rede sein könne, betonte Hugo. Schließlich sei auch in den Reihen des Bündnisses die Frage diskutiert worden, ob die Gegen-Demos nicht unter Umständen das Gegenteil bezweckt hätten. Erfahrungen in anderen Städten hätten jedoch gezeigt, dass dies nicht der Fall sei. Trotzdem haben sich die Mitglieder vom Bündnis gegen Rechts ausgiebig mit dem Verlauf der Demonstration am 9. März und den Folgen auseinandergesetzt. Die gewaltsamen Aktionen der linken Antifa-Vertreter, die nachweislich nicht aus Barsinghausen kamen, bezeichnete Hugo als bedauerlich. Die Veranstaltung vom Bündnis sei hingegen zur Zufriedenheit der Teilnehmer verlaufen.

Erst gestern wurde bekannt, dass die Bündnis-Vertreter am Donnerstag die Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Polizeisprecher Uwe Baum (DLZ berichtete) zurückgezogen haben. "Diese Entscheidung wurde nach dem Gespräch mit dem Innenausschuss getroffen", erklärte Hugo auf Nachfrage. Gemeinsam mit Polizeidirektor Heinz Lüdtke sei man zu einer einvernehmlichen Lösung gekommen. Zu den Beweggründen wollte der Bündnissprecher keine Angaben machen. "Wir haben Stillschweigen vereinbart und daran werde ich mich auch halten", so der Kommentar von Markus Hugo.


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