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Lippe aktuell , 21.05.2003 :

Gezielte Ausbildung für den Balkan / Georgischer Verteidigungsminister besucht Soldaten

Augustdorf (bo). Hoher Besuch am Wochenende in der Augustdorfer Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne: Der Verteidigungsminister von Georgien, Dr. David Tevzadze, besuchte 139 georgische Soldaten, die derzeit im Lipperland stationiert sind. Seit Mitte März wurden sie bei verschiedenen Dienststellen der Panzerbrigade 21 "Lipperland" ausgebildet. Seit Anfang der Woche werden die Soldaten zusammen mit deutschen Kräften, in den Kosovo verlegt. "Ziel der Ausbildung war es, die georgischen Kräfte dem deutschen Ausbildungsniveau anzugleichen", erläuterte Major Peter Daute, beim Panzerartilleriebataillon 215 verantwortlich für die Ausbildung. Dabei standen die Punkte Handwaffenausbildung, Sicherung und Objektschutz und eine intensive Sanitätsausbildung im Vordergrund. Daneben folgte auch eine Einweisung in die Verhaltensregeln des Einsatzes, die sogenannten "Rules of Engagement", an die alle KFOR-Soldaten gebunden sind. Die 19 Offiziere, 2 Unteroffiere und 118 Manschaftssoldaten bilden eine Kompanie, die für Sicherungsaufgaben im Rahmen des KFOR-Einsatzes im Kosovo eingesetzt werden. Verteidigungsminister Tevzadze betonte, dieser Einsatz stelle den Beginn von georgischer Beteiligung an Friedensoperationen dar. "In Zukunft bemühen wir uns, an allen weiteren Maßnahmen teilzunehmen."

Unterstellt werden die georgischen Kräfte dem Kommando der multinationalen Brigade Südwest unter der Führung von Brigadegeneral Robert Bergmann, zugleich Kommandeur der in Augustdorf beheimateten Panzerbrigade 21. Dieser zeigte sich mit dem Ausbildungsverlauf der vergangenen zwei Monate sehr zufrieden: "Die Soldaten sind sehr motiviert. Sie sind sich bewusst, dass sie Botschafter ihres Landes sind." Im Kosovo selbst werden die Soldaten zur Sicherung von vier Lagern und Einrichtungen eingesetzt. Dass die Ausbildung der georgischen Soldaten gerade in Deutschland stattgefunden hat, ist für Tevzadze Ausdruck einer engen Zusammenarbeit der beiden Länder. "Deutschland hat seit der georgischen Unabhängigkeit bei dem Aufbau unserer Streitkräfte geholfen, da ist es nur natürlich, dass diese Tradition fortgesetzt wird."

Montag-Mittag starteten die Soldaten vom Militärflughafen Köln-Wahn aus in Richtung Kosovo.


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