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Lippische Rundschau , 18.06.2003 :

Menschen in unserer Stadt / Horst Böke: Polizeihauptkommissar

Mit der Maschinenpistole in der Hand musste Horst Böke in den 80er Jahren eine Kuh quer durch die Stadt jagen, die aus dem Schlachthof in Detmold ausgebrochen war. Eine dreiviertel Stunde war er an der Verfolgung beteiligt, bis es gelang, sie in der Marienstraße in die Enge zu treiben und zu erschießen. "Glücklicherweise gab es keine Unfälle als das Tier durch die Stadt rannte", schließt Horst Böke, 1. Polizeihauptkommissar, seine Geschichte über das skurilste Ereignis, das er im Dienst erlebte, ab. Kritische Situationen seien für ihn immer gut ausgegangen, berichtet er.

Von August an geht er in den Ruhestand. Dann gibt er sein Aufgabengebiet an Norbert Manier ab, der dann als Einstellungsberater in der Kreispolizeibehörde in Detmold tätig ist.

Einstellungsberater war nur eine von 13 Funktionen, die Horst Böke im Laufe der Jahre ausfüllte. Bis auf einen Abstecher für sechs Jahre in den Kreis Höxter blieb er Detmold treu. Seit 1983 ist er ununterbrochen in der Kreispolizeibehörde Lippe in Detmold tätig. Unter anderem war er Leiter des Verkehrsdienstes, Fortbildungsbeauftragter und in den vergangenen zwei Jahren Einstellungsberater. "Ich bin über den Sport zur Polizei gekommen. Damals war ich 26 Jahre alt", sagt Böke. "Viele meiner Freunde waren bei der Polizei tätig."

Seine Passion ist der Langstreckenlauf. 13-mal hat er am Hermannslauf teilgenommen, einmal absolvierte der sportliche Polizist sogar die 100-Kilometer-Strecke.
"Das war 1984. Ich wollte unter zwölf Stunden bleiben. Nach 10,35 Stunden erreichte ich das Ziel", erinnert sich Böke.

Auch im Ruhestand will er weiter laufen, meist ein- bis zweimal die Woche. Wobei ihm das Wort "Ruhestand" nicht gefällt. Er hat sich noch viel vorgenommen. Sein "Lebenswerk" ist das elterliche Haus, das er zwischen 1987 und 1997 umgebaut und erweitert hat. "Auf dem großen Grundstück ist immer etwas zu tun." Er arbeitet gerne manuell, dass sei auch Ausgleich für den Polizeidienst. Bei vielen Aufgaben ist ihm seine Ausbildung als Tischler, er qualifizierte sich zum Meister, hilfreich.

Besonders freut er sich, künftig mehr Zeit für seine Familie zu haben: Er ist verheiratet und hat zwei Söhne.

Bernd Steinbacher


wb@westfalen-blatt.de

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