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Nachrichten , 18.08.2018 :

Tages-Chronologie von Samstag, 18. August 2018

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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Samstag, 18. August 2018


In der dritten Augustwoche 2018 besuchten, auf Spurensuche jüdischer Vorfahren, Inge Farkas und Elaine Berghausen (USA) Petershagen, auf Initiative der "Arbeitsgemeinschaft Alte Synagoge Petershagen e.V.".

Am 17. August 2018 beriet der Kulturausschuss des Niedersächsischen Landtags nach Unterrichtung durch die Landesregierung eine Unterstützung des "Dokumentations- und Lernort am Bückeberg in Emmerthal".

Am 27. Juni 2018 beschloss der Bundestags-Haushaltsausschuss, die als - Dokumentationszentrum sowie Lernort - geplante Erinnerungsstätte am Bückeberg, mit 725.000 Euro aus Bundesmitteln zu unterstützen.

Am 13. März 2018 stimmte der Kreistag im Landkreis Hameln-Pyrmont, mit Mehrheit, für den zukünftigen Dokumentations- und Lernort Bückeberg - die Fraktionen von CDU und "AfD" votierten gegen das Projekt.

Am 27. Februar 2018 empfahl der Ausschuss für Finanzen und Wirtschaft Kreisausschuss und Kreistag des Landkreis Hameln-Pyrmont, den Aufbau "Dokumentations- und Lernort Bückeberg gemeinnützige GmbH".

Am 22. Februar 2018 stimmten CDU / FWE im Rat der Gemeinde Emmerthal für den Antrag von der "AfD" zu dem zukünftigen Lern- und Erinnerungsort Bückeberg eine Befragung der Einwohnenden - abzuhalten.

Am 30. Januar 2018 stimmten CDU / FWE im Fachausschuss der Gemeinde Emmerthal für den Antrag der "AfD" - zum künftigen Lern- und Erinnerungsort Bückeberg eine Befragung der Einwohnenden abzuhalten.

Am 28. Dezember 2017, stellte Bernhard Gelderblom, der Leiter des Konzeptionsprojekts "Dokumentation Bückeberg", einen Entwurf eines Informationssystem der "Reichserntedankfeste", auf dem Bückeberg vor.

Am 12. August 2018 gedachten die Felix-Fechenbach-Stiftung und die SPD Warburg, bei der Gedenkstätte im Kleinenberger Wald bei Scherfede, dem - von Nationalsozialisten 1933 ermordeten - Felix Fechenbach.

Am 7. August 1933 wurde der Journalist Felix Fechenbach - auf dem Transport in das Konzentrationslager Dachau - im Kleinenberger Wald (bei Scherfede) "auf der Flucht erschossen", nur Stunden später starb er.

Der 118. Deutscher Wandertag in Lippe-Detmold (15. bis 20. August 2018) wurde von der Stadt Horn-Bad Meinberg mit dem NSDAP-Mitglied August Weweler, Dichter des ersten westfälischen SA-Liedes, beworben.

Am 16. Mai 2017 wurden in Horn-Bad Meinberg wegen des Verdachts der Volksverhetzung Wohnhaus und Geschäftsräume des stellvertretenden Vorsitzenden des "Thule-Seminars", Burkhard Weecke, durchsucht.

Am 2. August 2018 berichtete das "Westfalen-Blatt / Herforder Kreisblatt" über die Ängste vor Übergriffen, mit denen Matitjahu Kellig - Vorsitzender der "Jüdischen Gemeinde Herford-Detmold", täglich leben muss.

Am 22. Februar 2018 verurteilte das Amtsgericht Bielefeld den Dortmunder Neonazi Sascha Marcel Krolzig, wegen Beleidigung sowie Volksverhetzung, zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten (ohne Bewährung).


www.synagoge-petershagen.de

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www.geschichte-hameln.de

www.dokumentation-bueckeberg.de

www.initiativegedenkortbueckeberg.wordpress.com

www.felix-fechenbach-stiftung.de

www.arbeitskreis-gegen-nazis.de

www.jg-hf-dt.de

www.mobile-beratung-owl.de

www.gegenrechts.info

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Artikel-Einträge in der Datenbank:


Mindener Tageblatt, 18./19.08.2018:
Auf den Spuren der Verfolgten in Petershagen

radio aktiv e.V., 18.08.2018:
Bückeberg-Pläne werden im Landtagsausschuss diskutiert

Deister- und Weserzeitung, 18./19.08.2018:
Petra Pau zu Gast im Hefehof

Deister- und Weserzeitung, 18./19.08.2018:
Positive Signale aus dem Landtag für die Bückeberg-Pläne

Lippe aktuell, 18.08.2018:
Fechenbach-Mord jährt sich zum 85. Mal

Westfalen-Blatt / Herforder Kreisblatt, 18./19.08.2018:
Ralph Brinkhaus besucht Synagoge

Neue Westfälische - Herforder Kreisanzeiger, 18./19.08.2018:
Brinkhaus besucht Herforder Synagoge

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Mindener Tageblatt, 18./19.08.2018:

Auf den Spuren der Verfolgten in Petershagen

Von Ulrich Westermann

Die Nazis hatten ihre Verwandten umgebracht: Jetzt waren Inge Farkas und Elaine Berghausen aus den USA wieder in Petershagen / Den Kontakt hatte Wolfgang Battermann nach dem Spielberg-Interview geknüpft

Petershagen (Wes). Auf der Spurensuche ihrer jüdischen Vorfahren in Petershagen waren Inge Farkas und Elaine Berghausen aus den USA. Bei ihrem Besuch standen Orte ihrer Verwandten, Eltern, Groß- und Urgroßeltern im Mittelpunkt. Begleitet wurden Inge Farkas von ihrem Partner Elias Malowany und Elaine Berghausen von ihrem Ehemann David Alan Brubaker. Der Besuch war auf Initiative von Wolfgang Battermann (Arbeitsgemeinschaft Alte Synagoge Petershagen) zustande gekommen. Er war auf Interviews in Steven Spielbergs Shoah Foundation aufmerksam geworden und hatte Kontakt mit Inge Farkas aufgenommen.

Sie wurde vor 86 Jahren als Inge Rosenthal in Petershagen an der damaligen Hindenburgstraße (heute Mindener Straße) in Petershagen geboren. Elaine Berghausens Großvater Adolf Berghausen kam in einem Gebäude an der Alten Fährstraße in Petershagen zur Welt. Die Großväter der beiden Frauen, Julius und Adolf Berghausen, waren Brüder. Die Cousinen zweiten Grades hatten dieselben Urgroßeltern, Israel und Elise Berghausen, die ebenfalls in Petershagen lebten.

Nach der Kontaktaufnahme, dem Kennenlernen und der Entwicklung ihrer Freundschaft recherchierte Wolfgang Battermann die Familiengeschichte der Familie Berghausen und stellte mit Ute Müller aus Stolzenau den Stammbaum zusammen, den er im Verlauf des Petershagen-Besuches als Geschenk überreichte. Obwohl diese schematische Darstellung des Abstammungsweges auch digital vorliegt, wurde nicht auf den Ausdruck verzichtet, der fünf Meter lang ist.

Bei der Übergabe waren die Gäste aus den USA von dieser ungeahnten imposanten "Sanduhrtafel" emotional überwältigt. Bevor Inge Farkas und Elaine Berghausen nach Petershagen kamen, machten sie gemeinsam von Basel aus eine einwöchige Schifffahrt auf dem Rhein.

Am ersten Besuchstag ging es nach Frille. Diese Ortschaft stellt die Keimzelle der Familie Berghausen im heutigen Petershagen dar.

Steine auf dem jüdischen Friedhof "Am Brink" niedergelegt

Die ersten Berghausens, die sich in Frille niederließen, kamen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus Lüdenhausen dorthin. Eine Station des Besuches war der Ort der zerstörten Synagoge, in dessen unmittelbarer Nähe nun ein Gedenkstein steht. Der nächste Halt war der Brunnenweg, an dem zuletzt ihre Verwandten Moritz und Rieke Berghausen wohnten, die von den Nazis ermordet wurden. Sie hatten vier Kinder, von denen nur Hildegard in Ecuador überlebt hat. Auf dem jüdischen Friedhof "Am Brink" in Frille legten die Besucher Steine auf den Grabstätten von Simon und Rosa Berghausen, geb. Levy, sowie Louis und Elise Leeser, geb. Berghausen, nieder.

Ebenfalls auf dem Programm stand ein Empfang der Stadt Petershagen. Im Rathaus in Lahde hieß der Amtsleiter der Sozial- und Schulverwaltung, Karl-Heinz Hucke, die Gäste aus den USA willkommen. Begleitet wurden sie von Wolfgang Battermann und der ersten Vorsitzenden der AG Alte Synagoge Petershagen, Marianne Schmitz-Neuland. Hucke, der auch das Amt des Geschäftsführers im Trägerkreis der ehemaligen Synagoge ausübt, ging auf die Sanierung und Restaurierung des Gebäudes und den Erhalt des früheren jüdischen Gemeindezentrums ein. Er wies darauf hin, dass die Synagoge im Jahr 2003 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden sei. "Mit finanziellen Zuwendungen des Landes NRW und der Nordrhein-Westfalen-Stiftung wurde auch die benachbarte jüdische Schule, die in einem maroden Zustand war, renoviert. Die Neueinweihung erfolgte im Jahr 2012. Seitdem wird das ehemalige jüdische Gemeindezentrum als Lern- und Erinnerungsort genutzt. Im Synagogen-Gebäude finden regelmäßig Konzerte und weitere kulturelle Veranstaltungen statt", berichtete Karl-Heinz Hucke.

Weitere Besuchsstationen waren das ehemalige Wohnhaus der Familie Julius Berghausen (Mindener Straße) und "Berghausens Scheune" (Kampstraße). Die Großeltern von Inge Farkas hatten an der Mindener Straße ein Geschäft. Julius Berghausen war Schlachter und Viehhändler. Vor dem Gebäude befinden sich heute zwei Stolpersteine für ihn und seine zweite Frau Sophie. Beide flohen 1939 vor den Nazis in die Niederlande.

Julius Berghausen starb im Alter von 65 Jahren an einem Herzinfarkt. Seine Ehefrau Sophie, Inges Stiefgroßmutter, überlebte die Nazi-Zeit.

Nahezu zwei Stunden verbrachten Wolfgang Battermann und die vier Besucher in der alten Synagoge und der jüdischen Schule in Petershagen. Inge Farkas erzählte, dass sie die Synagoge mit ihren Eltern in den 1930er Jahren besucht und von der Empore aus an Gottesdiensten teilgenommen habe. Ihre Mutter Martha Rosenthal, geb. Berghausen, wurde 1907 in Petershagen (Mindener Straße) geboren. In ihrem Interview mit Steven Spielbergs Shoah Foundation erwähnte sie 1997 im Alter von 90 Jahren, dass sie in Petershagen in die jüdische Elementarschule in der Synagogenstraße gegangen sei. Tief bewegt erinnerte Inge Farkas an das Jahr 1937, als sie mit ihren Eltern nach Argentinien emigrierte und von Onkel und Tante Gustav und Ida Lazarus, geb. Berghausen, in Düsseldorf eine Armbanduhr mit Widmung erhielt. "Diese Uhr habe ich in den 90er Jahren dem Jüdischen Museum in Berlin übereignet. Dort kann sie inzwischen von Menschen aus aller Welt betrachtet werden", berichtete Inge Farkas.

Der letzte Besuchstag führte nach Minden. Stationen waren die Synagoge an der Kampstraße und die Löwenapotheke am Markt, die lange im Besitz der jüdischen Familie Lindemeyer aus Petershagen war.

Bildunterschrift: Zum Programm der jüdischen Gäste aus den USA gehörte ein Empfang im Rathaus in Lahde. Der Amtsleiter der Sozial- und Schulverwaltung, Karl-Heinz Hucke, begrüßte Elias Malowany, Inge Farkas, Marianne Schmitz-Neuland, Elaine Berghausen, David Alan Brubaker und Wolfgang Battermann (von links nach rechts).

Bildunterschrift: Die Stolpersteine an der Mindener Straße erinnern an Julius und Sophie Berghausen.

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radio aktiv e.V., 18.08.2018:

Bückeberg-Pläne werden im Landtagsausschuss diskutiert

18.08.2018 - 10.53 Uhr

Niedersachsen / Emmerthal. Gestern befasste sich der Niedersächsische Kultusausschuss mit der finanziellen Förderung für den geplanten Lernort auf dem Bückeberg. Gegenstand der Beratung ist ein Antrag der Fraktionsvorsitzenden der Grünen, und heimischen Landtagsabgeordneten Anja Piel. Dazu wurde der Hamelner Historiker und Initiator des geplanten Lern- und Dokumentationsortes, Bernhard Gelderblom in den Ausschuss geladen, um die Pläne vorzustellen. Der Ausschuss signalisierte nach Angaben der Deister- und Weserzeitung generelle Bereitschaft zur Förderung. Es müssten noch Details geklärt werden, sagte der CDU-Ausschussvorsitzende Andre Bock. Das Projekt wird bei uns in der Region heftig diskutiert. Vor allem Anwohner kritisieren die Pläne. Auf dem Bückeberg feierten die Nationalsozialisten die Reichserntedankfeste, die von Millionen von Menschen besucht wurden. Historiker bewerten die Propaganda-Veranstaltungen auf dem Emmerthaler Berg als die bedeutsamsten neben den Massenveranstaltungen in Berlin und Nürnberg.

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Deister- und Weserzeitung, 18./19.08.2018:

Petra Pau zu Gast im Hefehof

Hameln. Petra Pau, Bundestagsvizepräsidentin und Obfrau im NSU-Untersuchungsausschuss, kommt auf Einladung der Linken am Donnerstag, 23. August, in die Rattenfängerstadt. Um 18.30 Uhr wird die Bundestagsabgeordnete der Linken im LaLu im Hefehof an den NSU-Prozess erinnern und zugleich ein Plädoyer für einen Dokumentations- und Lernort Bückeberg halten. "Wir dürfen niemals aufhören, aus der Geschichte zu lernen", betont Jutta Krellmann, heimische Bundestagsabgeordnete der Linken. Rechtes Gedankengut sei nicht nur Teil der Vergangenheit - es keime in der Gesellschaft wieder auf. "Fremdenfeindlichkeit und Rassismus sind menschenverachtend", so Krellmann. Gerade hier im Kreis Hameln-Pyrmont habe man das beste Beispiel, wie Millionen von Menschen bei den Reichserntedankfesten auf dem Bückeberg beeinflusst worden seien. Dort "blühte der Führermythos" auf. An einem Ort wie dem Bückeberg sei der Grundstein für die Verbrechen der Nationalsozialisten gelegt worden. Das dürfe man niemals vergessen. "Darum brauchen wir einen Dokumentations- und Lernort Bückeberg - mehr als jemals zuvor", so Krellmann.

Bildunterschrift: Petra Pau, Bundestagsvizepräsidentin und Obfrau im NSU-Untersuchungsausschuss, kommt nach Hameln.

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Deister- und Weserzeitung, 18./19.08.2018:

Positive Signale aus dem Landtag für die Bückeberg-Pläne

Kultusausschuss befasst sich mit finanzieller Förderung des Projektes

Von Christian Branahl

Emmerthal / Hannover. Die Parteien im Landtag bemühen sich offenbar, im möglichst großen Konsens den geplanten Dokumentations- und Lernort Bückeberg in Emmerthal finanziell zu unterstützen. Das sagten am Freitag auf Nachfrage Vertreter von CDU und SPD, nachdem zuvor sich der zuständige Kultusausschuss mit den Planungen für den früheren Ort der NS-Propagandaveranstaltung Reichserntedankfeste befasst hatte.

"Dass dort ein Lernort an diesem geschichtsträchtigen Bückeberg eingerichtet werden soll, halte ich für sinnvoll", sagte der Ausschussvorsitzende André Bock (CDU). Allerdings solle es vor einer Entscheidung noch weitere Beratungen geben, unter anderem mit Informationen durch das Innenministerium zur geplanten Einwohnerbefragung und durch das Landwirtschaftsministerium als Eigentümer der Flächen.

Am Freitag hatten Dr. Jens-Christian Wagner als Geschäftsführer der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und Bernhard Gelderblom vom Verein für regionale Kultur- und Zeitgeschichte Hameln den Politikern Rede und Antwort gestanden. "Mein Eindruck ist, dass nichts Überdimensionales vorgesehen ist", sagte Bock. Offene Fragen sehe er noch bei der Finanzierung; außerdem müsse gesehen werden, dass "es auch kritische Stimmen vor Ort gibt". "Wir müssen schauen, wie wir damit umgehen", sagte der CDU-Abgeordnete. Dennoch rechne er mit einer großen politischen Übereinstimmung, sagte Bock.

"Wir müssen auch sehen, dass es kritische Stimmen vor Ort gibt."
André Bock (CDU), Kulturausschuss-Vorsitzender

"Es geht nicht um das Ob, sondern um das Wie", deutete die stellvertretende Ausschussvorsitzende Kerstin Liebelt (SPD) die Beratungen. Wichtig sei, dass der Bückeberg als Lernort und nicht als Gedenkstätte im klassischen Sinne vorgesehen sei. Sie glaube, dass eine gemeinsame interfraktionelle Lösung möglich sei, wie das immer im Umgang mit diesen Orten angestrebt werde. Mit Ausnahme einer Partei sehe sie dazu die Bereitschaft, sagte die Abgeordnete, ohne die AfD namentlich zu nennen. Die meisten Mitglieder des Kultusausschusses seien sich der landes- und bundesweiten Bedeutung des Bückeberges bewusst. "Eine Kontroverse erwarte ich nicht", meinte sie zu den weiteren Beratungen vor einer Entscheidung.

Beantragt hatte die finanzielle Förderung durch das Land im April die heimische Abgeordnete der Grünen, Anja Piel aus Hessisch Oldendorf. Anschließend gab es dazu bereits eine Debatte im Landtag. Der Bundestag hat bekanntlich 725.000 Euro für den Dokumentations- und Lernort bereitgestellt.

Bildunterschrift: Projekt von landes- und bundesweiter Bedeutung: So sehen den Bückeberg auch Politiker des Landtages.

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Lippe aktuell, 18.08.2018:

Fechenbach-Mord jährt sich zum 85. Mal

Rainer Brinkmann fordert mehr Einsatz für die Demokratie

Kreis Lip­pe /­ Scher­fe­de. 85 Jahre ist es in­zwi­schen her, dass der jü­di­sche Jour­na­list und sozialdemokratische Politiker Fe­lix Fe­chen­bach von Na­tio­nal­so­zia­lis­ten erschossen wur­de. Auch in die­sem Jahr ha­ben mehr als 40 Teil­neh­mer in ei­ner Gedenkveranstaltung dem Er­mor­de­ten ge­dacht und Blu­men und Kränze nie­der­ge­legt. Die Erinnerungsrede hielt Rai­ner Brink­mann, Gründungsmitglied der Felix-Fechenbach-Stiftung.

Brink­mann er­in­nerte in sei­ner Rede an die An­fänge der Erinnerungsarbeit an Fe­chen­bach: ""Ge­mein­sam mit meinen da­ma­li­gen Mit­strei­tern bei den Jung­so­zia­lis­ten stellte ich in den Acht­zi­gern einen An­trag, die Straße an der das Kreishaus in Det­mold steht, nach Fe­chen­bach zu benennen. Die hieß da­mals noch August-Weweler-Straße. Be­nannt nach ei­nem Mann, der in der Zeit des Fa­schis­mus die Kul­tur­po­li­tik der Na­zis ver­ant­wor­te­te." Später habe es im­mer wie­der An­re­gun­gen ge­ge­ben, die Erinnerungsarbeit noch intensiver zu ge­stal­ten. Das habe zur Grün­dung der Fe­lix-Fe­chen­bach-Stif­tung Mitte der neun­zi­ger Jahre geführt. Der Stiftungszweck ist un­ter an­de­rem die Förderung der De­mo­kra­tie. Brink­mann: "Ein gu­ter Demokrat ist nicht schon der­je­ni­ge, der kein Nazi ist. Ein gu­ter De­mo­krat setzt sich für die De­mo­kra­tie ein und versucht die rechtspopulistischen Kräf­te, die im­mer häufiger auch rechts­ra­di­kal sind, zurückzudrängen."

In die glei­che Kerbe stieß Dr. Den­nis Ma­el­zer, Geschäftsführer der Stif­tung. Mit dem Verster­ben der letzten Zeitzeugen werde die Erinnerungsarbeit schwieriger, sei aber umso not­wen­di­ger: "­Die Wertvorstellun­gen un­se­rer Ge­sell­schaft wer­den die­ser Tage in ei­ner Form auf die Probe ge­stellt, die ich mir vor kur­zem nicht habe vor­stel­len kön­nen", er­klärte der Landtags­ab­ge­ord­ne­te. Den Pro­pa­gan­dis­ten des ""Man wird ja wohl noch sa­gen dür­fen" müsse man im­mer wie­der entschie­den ent­ge­gen­tre­ten.

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Westfalen-Blatt / Herforder Kreisblatt, 18./19.08.2018:

Ralph Brinkhaus besucht Synagoge

Herford (HK). Der Bundestagsabgeordnete und Fraktionsvize Ralph Brinkhaus (CDU) besucht am Dienstag, 21. August, die Herforder Synagoge. Ab 11 Uhr soll es um aktuelle politische und interreligiösen Themen gehen. "Es ist uns als CDU wichtig, mit solchen Gesprächen jeglicher Form von aufkeimendem Antisemitismus in Randgruppen der Gesellschaft entschieden entgegenzutreten und für einen offenen Dialog im gesellschaftlichen Miteinander ein Zeichen zu setzen", sagt Thomas Beck, Sprecher des CDU-Stadtverbandes.

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Neue Westfälische - Herforder Kreisanzeiger, 18./19.08.2018:

Brinkhaus besucht Herforder Synagoge

Herford (nw). Der CDU-Bundestagsabgeordnete Ralph Brinkhaus besucht mit Lokalpolitikern der CDU am Dienstag, 21. August, ab 11 Uhr die Herforder Synagoge. "Es ist uns als CDU wichtig, mit solchen Gesprächen jeglicher Form von aufkeimendem Antisemitismus in Randgruppen der Gesellschaft entschieden entgegenzutreten und für einen offenen Dialog im gesellschaftlichen Miteinander ein Zeichen zu setzen", so Thomas Beck, Pressesprecher des CDU-Stadtverbandes.

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