Schaumburger Zeitung ,
11.03.2002 :
Randale in der City trotz der Aufrufe zu Gewaltlosigkeit
Barsinghausen (nn). Trotz aller Appelle zu Gewaltlosigkeit kam es am Sonnabend rund um die NPD-Kundgebung auf dem Parkplatz Breite Straße zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten der AntiFa-Szene.
Bilanz der Randale: Leichte Verletzungen bei einem Polizisten und einem Demonstranten sowie 18 vorübergehende Festnahmen linker Demonstranten im Alter von 17 bis 34 Jahren – gegen zehn wurden Strafverfahren wegen Körperverletzung und Landfriedensbruch eingeleitet. Nahezu 200 Polizisten der Landesbereitschaftspolizei sowie aus den Kommissariaten der Region waren am Sonnabend zwischen 10 und 14 Uhr im Einsatz, um NPD-Mitglieder und Gegendemonstranten voneinander fernzuhalten.
"Unsere starken Kräfte waren mit ihren Maßnahmen erforderlich, um größere Ausschreitungen zu verhindern", erklärte Polizeidirektor Heinz Lüdtke, Leiter der Polizeiinspektion Hannover-Land. Dennoch drangen einige gewaltbereite Demonstranten bis zur NPD-Kundgebung vor, warfen mit Flaschen und Steinen. Innerhalb kurzer Zeit trennten Beamte die beiden Gruppen. Dabei verletzten sich ein Beamter und ein Demonstrant leicht, ein Streifenwagen wurde durch Steinwürfe beschädigt. Als ein massives Polizeiaufgebot gegen 13 Uhr die Rechten aus Schaumburg zum Bahnhof eskortierte, kam es zu vereinzelten Eier- und Flaschenwürfen. Außerdem versuchten Demonstranten, die Breite Straße mit einer Sitzblockade zu versperren. Gegen 13.38 Uhr verließ die NPD-Gruppe mit der S-Bahn dann die Deisterstadt in Richtung Haste.
"Unser Bündnis unterstützt die Krawalle der AntiFa aus Hannover nicht, sondern wir haben Gewalt von Anfang an verurteilt", kommentierte Markus Hugo vom Bündnis gegen Rechtsextremismus die Randale.
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