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Schaumburger Zeitung , 06.04.2002 :

Junge Union steigt aus Bündnis aus

Barsinghausen (wk). Die Junge Union Barsinghausen, bislang Mitglied im Bündnis gegen Rechtsextremismus, hat eben diesem Bündnis jetzt den Rücken gekehrt.

Man habe die Initiative der Barsinghäuser Jungsozialisten bislang unterstützt, weil man die Notwendigkeit gesehen habe für die Demokratie ein Zeichen zu setzen und den Aufmarsch der NPD in Barsinghausen nicht unkommentiert zu lassen, so der 1. Vorsitzende Frank Glaubitz. Verschiedentlich sei argumentiert worden, dass man der NPD nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken solle, so Glaubitz weiter. Da jedoch zu diesem Zeitpunkt die V-Mann-Debatte in vollem Gange gewesen sei, sei der Jungen Union diese Meinung unschlüssig erschienen. Bei den Kundgebungen am 9. Februar und auch am 9. März seien jedoch auch Organisationen wie die PDS, AntiFa, Autonome und andere aufgetreten, deren Demokratieverständnis die Junge Union "in aller Deutlichkeit anzweifelt". Darin sei der Grund zum Verlassen des Bündnisses zu sehen. "Wir wollen nicht mit Linksextremisten zusammenarbeiten, die eine sinnvolle Kundgebung ausnutzen, um die Polizei zu beschimpfen und Straßenschlachten auszutragen", erklärt Glaubitz. Diese Kritik richte sich keineswegs gegen die organisierenden Jungsozialisten, stellt Glaubitz klar. Trotz aller sonstigen politischen Gegensätze habe man in dieser Angelegenheit gut zusammengearbeitet. "Da es uns aber nicht gelungen ist, teilweise vom Verfassungsschutz beobachtete linksextremistische Gruppen und Parteien von unseren Aktivitäten wegzuhalten, ziehen wir die notwendigen Konsequenzen und verlassen das Bündnis gegen Rechtsextremismus."

Frank Glaubitz und Arne Garrels (2. Vorsitzender) erklärten, dass die Junge Union Barsinghausen weiterhin für Gespräche mit den Parteien FDP, SPD und Bündnis 90/Die Grünen sowie deren Jugendorganisationen zur Verfügung stehe, um bei Bedarf "der Intoleranz der Extremisten von Rechts und Links in Barsinghausen die Rote Karte zu zeigen".


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