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Schaumburger Zeitung , 21.08.2003 :

"Rock im Grass" als friedliche Demo / 4. Auflage mit vielseitiger Musik gegen Rechts

Barsinghausen (eb). Wetter gut, Stimmung prima, klasse Party – die vierte Auflage des Open-Air-Festivals "Rock im Grass" wurde durchweg als Erfolg gewertet.

Der Barsinghäuser Abenteuerspielplatz Klein Basche hielt abermals als Veranstaltungsort her. Zum vierten Mal hatte der Falkenkeller das Festival organisiert. Wie berichtet, traten Veranstalter wie auch die Musikbands gegen den Rechtsextremismus ein und auf. Das Motto trug in diesem Jahr den Namen "Links spielt die Musik – gegen Rechts aufmucken".

Bereits am Nachmittag waren wesentlich mehr Festivalbesucher gezählt worden als noch in den Vorjahren. Das lag wohl auch an der Berliner HipHopBand "Beatfabrik", die aufgrund eines späteren Auftritts auf der Kölner Musikmesse "PopKomm" bereits früh auf die Bühne steigen mussten. Knapp 400 Leute wollten sich den Auftritt nicht entgehen lassen.

Wie später bekannt wurde, hatten die "Falken" insgesamt rund 800 Eintrittskarten für das 4. Rock im Grass verkauft. Das sei ein eindeutiger Zuschaueranwuchs, meldete André Grahle vom Organisationsteam. Viele hätten das Festival als einen Abschluss des selbstständigen und erfolgreichen Widerstands gegen das Vorhaben der neofaschistischen NPD, in Barsinghausen Fuß zu fassen, gesehen. "Zwar sind einige ewig Dumme übrig geblieben, doch die Jugendlichen, die heute hier sind, zeigen, dass es keinen Platz für rechte Strukturen gibt", bekräftigte Fabio Valgolio.

Nach einer kurzfristigen Absage (die Band "Schierling" konnte nicht auftreten) boten insgesamt sieben Bands recht vielseitige Musik – von Punk über HipHop bis Reggae. Neben den Aktivitäten auf der Bühne gab es außerdem einen großen Bereich, wo junge Künstler mit den vom Falkenkeller zur Verfügung gestellten Spraydosen ihren Interessen legal nachkommen konnten.

Weitergeführt wurde übrigens auch der nicht-kommerzielle Charakter des Festivals: Alle Bands traten ohne Gage auf, und so konnten die Besucher den ganzen Tag bei billigen Eintritts- und Getränkepreisen verbringen. Sollte das Festival Gewinn abwerfen, so werde dieser für weitere jugendkulturelle Projekte und für den Erhalt des Falkenkeller-Cafés investiert, teilten die Organisatoren mit, die sich zudem darüber freuten, dass das 4. Rock im Grass absolut friedlich verlaufen war.


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