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Bielefelder Tageblatt (BW) / Neue Westfälische , 08.11.2005 :

(Bielefeld) Verblendete Mitmenschen

Viele Bielefelder waren empört, als sie aus der NW erfuhren, dass sowohl das Kriegerdenkmal auf dem Johannisberg als auch die Soldaten-Gedenkstätte auf der Sparrenburg beschädigt beziehungsweise beschmiert worden waren. Mehrere Leserbriefe dokumentieren dies:


Es ist davon auszugehen, dass der Anschlag auf das Ehrenmal für die Gefallenen der Weltkriege einen politischen Hintergrund hat und nicht die einzige Aktion war! Auch an der Neustädter Marienkirche fand sich folgende Parole: "Soldaten sind und bleiben (50 Jahre BW) Mörder"; dieses war um die Gedenktafel für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Lehrer Bielefelds geschmiert. Wie soll es nun mit den Soldaten auf dem Johannisberg weitergehen? Mein Vorschlag: Das Denkmal in dem jetzigen Zustand, als Torso, an einem zentralen Punkt in der Innenstadt aufstellen und mit einer Tafel versehen: "Das war das Werk verblendeter Mitmenschen ... "

Hans Ulrich Thiele
Bielefeld


Das unsere so genannte Gesellschaft rücksichtsloser und brutaler wird, ist nun schon längst kein Geheimnis mehr. Es ist traurig und eine Schande derer man sich zutiefst schämen kann. Da werden Gräber geschändet und Grabsteine umgestoßen, ehrwürdigen Denkmälern werden die Köpfe abgeschlagen, oder Inschrifttafeln entfernt. Immer wieder fragt man sich, wo bleibt das Wort Toleranz, wo bleibt die Achtung und die Würde vor den Toten? Seltsam ist es, dass die Täter nie gefasst werden. Vielleicht sind es Bürger, die man in eine bestimmte Schablone einordnen kann und die das Wort Frieden, Menschenwürde und Menschenrechte bei jeder Gelegenheit vortragen?!?

Rüdeger Roth
Bielefeld


Wie feige und moralisch verkommen müssen diejenigen sein, die Gedenktafeln und Ehrenmäler von gefallenen deutscher Soldaten schänden, beschmieren und besudeln. Die jungen Männer im Alter von 18 bis 25 Jahren wurden als Soldaten zwangsverpflichtet. Es gab zu jener Zeit keine Möglichkeit, sich dieser Verpflichtung zu entziehen oder gar als Kriegsdienstverweigerer aufzutreten. Die jungen Männer wurden von einer unseligen Politik missbraucht und verheizt. Diejenigen, denen diese Gedächtnisstätte zur Erinnerung gesetzt wurden, haben es verdient, dass man sie ehrt und gleichzeitig an die Sinnlosigkeit der Kriege die Erinnerung wachruft.

Ekkehard Ahland
Schloß Holte-Stukenbrock


lok-red.bielefeld@neue-westfaelische.de

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