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Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren e.V. , 27.10.2005 :

(Büren) Pressemitteilung / Aussetzung von Abschiebungen nach Todesfällen

Büren. Der Verein Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren e.V. fordert eine sofortige Aussetzung aller Flugabschiebungen, nachdem am Amsterdamer Flughafen letzte Nacht elf Flüchtlinge ums Leben gekommen sind.

Medienberichten zu folge sind in der letzten Nacht elf Abschiebehäftlinge nach einem Brand am Amsterdamer Flughafen ums Leben gekommen. Einer der Inhaftierten beklagte sich gegenüber den Journalisten, dass das Wachpersonal die Situation anfangs unterschätzt und die Zellen zu spät geöffnet habe. Im Gefängnis des Amsterdamer Flughafens sind seit der Eröffnung im Jahre 2003 schon öfter Feuer ausgebrochen, was auf eine desolate Sicherung des Gefängnisses schließen lässt.

Da Amsterdam eine europäische Drehschreibe für Abschiebeflüge ist und bisher von seitens der Untersuchungsbehörden nur unzureichend Informationen bekannt gegeben wurden, kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich auch Flüchtlinge aus Deutschland unter den Opfern befinden.

Amsterdam macht wieder einmal deutlich, wie unzureichend Abschiebegefängnisse gegen Brände gesichert sind. Auch in der JVA Büren, dem größten Abschiebegefängnis Europas, verbrannte im Jahre 1999 Rachid Sbaai. Genauso wie in Amsterdam musste ein Gefangener erleben, dass trotz seiner Hilferufe das Personal zu spät reagierte.

Der Verein Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren e.V. fordert die Aussetzung aller Abschiebeflüge, bis die Sicherheitsmaßnahmen an sämtlichen Flughäfen, über die deutsche Abschiebehäftlinge transportiert werden, entsprechend überprüft sind.



Gockel@gegenAbschiebehaft.de

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