Paderborner Kreiszeitung / Neue Westfälische ,
26.10.2005 :
Konzeption wartet auf Gelder / Landrat sieht bei der Finanzierung des Millionenprojektes Wewelsburg keine Gefahr
Von Hubertus Gärtner
Büren-Wewelsburg. Die wissenschaftliche Neukonzeption der Ausstellung "Wewelsburg 1933 bis 1945" ist zwar bereits fertig gestellt, aber der Bund hat noch keine Entscheidung über die finanzielle Förderung getroffen. Dies hat der Paderborner Landrat Manfred Müller (CDU) am vergangenen Montag während der Kreistagssitzung bekannt gegeben.
Auch in Bezug auf die avisierten Bundeszuschüsse zu den Baukosten an der Wewelsburg gibt es laut Müller für die nächsten Jahre "keine gesicherte Rechtsposition". Gleichwohl ist der Landrat sehr zuversichtlich, dass das Millionenprojekt bis zum Jahr 2008 erfolgreich und wie geplant zu Ende geführt werden kann.
Die Verzögerung der Entscheidung über die Förderung der Konzeptions-Kosten sei aus zweierlei Gründen eingetreten, sagte der Landrat. Zum einen habe ein bei der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien angesiedeltes Expertengremium noch Fragen zum Ausstellungs-Konzept gehabt und "Beratungsbedarf" gesehen. Die Fragen habe die Museumsleitung inzwischen aber beantwortet. Zum anderen habe die unvorhergesehene Bundestagswahl den Zeitplan des Expertengremiums durcheinander gebracht. Es werde nun im Dezember über einen Bundeszuschuss von 97.500 Euro zur Neukonzeption der Wewelsburg-Ausstellung entscheiden.
Die Gesamtkosten für das Projekt betragen 5.836 Millionen Euro. Den weitaus größten Anteil machen die Baukosten aus. Von allem will der Bund die Hälfte tragen. Doch während die Bewilligungsbescheide des Landes (936.000 Euro) und des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (682.225 Euro) dem Kreis Paderborn längst vorliegen, ist dies bezüglich eines Großteils der Bundesmittel (2.38 Millionen Euro) noch nicht der Fall. Die Bundesmittel müssten jedes Jahr neu beantragt und bewilligt werden, sagte der Landrat. Müller hatte nach eigenem Bekunden im Frühsommer dieses Jahres bei der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien eine "flexiblere Handhabung des Jährlichkeitsprinzips" zu erreichen versucht, wurde jedoch "abschlägig beschieden".
Damit existiert nun bezüglich des ehrgeizigen Projektes an der Wewelsburg ein gewisses Risiko. Im nächsten und übernächsten Jahr sind dort knapp zwei Millionen Euro Bundesmittel als Zuschuss bei den Baukosten kalkuliert. Trotz der knappen Kassen in Berlin bleibt Landrat Müller aber optimistisch. Erst vor wenigen Tagen habe der Bund den Baukostenzuschuss für das laufende Jahr (227.500 Euro) bewilligt, sagte er. Der Bund werde aus einem laufenden Kultur-Projekt, dessen Beginn er selbst mitfinanziert habe, mit Sicherheit nicht wieder aussteigen, prophezeite der Landrat.
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