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Bielefelder Tageblatt (BW) / Neue Westfälische , 26.10.2005 :

(Bielefeld) Fakten – keine Stammtischklischees

Auf ein NW-Interview mit dem Geschäftsführer des Sozial- und Kriminalpräventiven Rats, Thomas Niekamp, hatte der Bielefelder Migrationsrat in Gestalt von Murisa Adilovic Berends mit einer kritischen Stellungnahme reagiert (NW vom 13. Oktober). Hierauf bezieht sich der Leserbrief von Ekkehard Ahland.

Ich kann den Gedanken von Murisa Adilovic-Berends, sehr schwer nach vollziehen. Fernerhin ist es ein recht unfreundlicher Akt, die Fakten des Geschäftsführers des Sozial-und Kriminalpräventionsrats als Stammtischklischees abzuwerten. Thomas Niekamp ist sicherlich frei von jeglicher Problematisierung von Migranten. Fakt ist es jedoch, dass sehr viele Migranten der deutschen Sprache nicht mächtig sind. Es sind Fälle bekannt, dass zugezogene Ausländer auch nach nahezu 30-jährigem Aufenthalt in Deutschland nicht in der Lage sind, in deutsch zu kommunizieren.

Die von der Bundesregierung angebotenen, kostenneutralen Deutschkurse werden nur verzögert angenommen. Auch ist es nicht nachvollziehbar, die Erwartung zu hegen, dass die Politik und der Steuerzahler eines Einwanderunglandes, dafür zu sorgen hat, dass Migranten unter angenehmsten Bedingungen die deutsche Sprache vermitteln wird.

Auch Repressionen in muslimischen Migrantenfamilien ist ein Ernst zu nehmendes Faktum. Dabei denke ich insbesondere an ausgeübte Gewalt, wenn die so genannte Familienehre verletzt wird. Frauen die eine Zwangsehe nicht akzeptieren, werden mit gewalttätiger Vergeltung zu Entscheidungen gezwungen, die gegen Grundsätze einfachster Menschenrechte verstoßen. Durchaus gehe ich mit dem Migrationsrat meinungskonform, dass die Bundesregierung eine fehlgeleitete Ausländerpolitik zu verantworten hat. Der Zuzug von Migranten hätte mit höheren Ansprüchen an die Einwanderer vorausgesetzt werden müssen.

Ekkehard Ahland
Schloß Holte-Stukbrock


lok-red.bielefeld@neue-westfaelische.de

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