Gütersloher Zeitung / Neue Westfälische ,
25.10.2005 :
(Gütersloh) Zeitzeugen gesucht / Erzählcafé zu Flucht und Vertreibung
Gütersloh (NW). Lange haben sie geschwiegen, weil sich niemand für ihr Schicksal interessierte. Erst jetzt brechen sie ihr Schweigen: die Vertriebenen und Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten.
Volkshochschule und Stadtmuseum möchten den Betroffenen Gelegenheit geben, über ihre Erlebnisse auf der Flucht, aber auch bei der Ankunft im Westen zu sprechen. Als Gesprächsleiter steht Hans-Dieter Musch zur Verfügung, der als langjähriger und erster Pressesprecher der Stadt immer wieder mit dem Thema konfrontiert wurde. Jetzt suchen er und die Veranstalter Zeitzeugen, die bereit sind, öffentlich über das Erlebte auf dem Treck und bei der Ankunft in Gütersloh oder einem anderen Ort in der Fremde zu berichten.
Unter dem Reihentitel "Erzählcafé" hatte das Stadtmuseum bereits im Frühjahr eine Gesprächsrunde zum Kriegsende angeboten und damit eigenen Angaben zufolge gute Erfahrungen gemacht. Gemeinsam mit der Volkshochschule sollen jetzt drei weitere Themen angepackt werden: "Flucht und Vertreibung", "Die Mangelwirtschaft auf dem Weg zur D-Mark" und "Die Anfänge der Demokratie in der besetzten Stadt".
Frauen und Männer, die am Freitag, 11. November, über ihr eigenes Schicksal berichten wollen, werden gebeten, mit Hans-Dieter Musch unter Telefon 40941 Kontakt aufzunehmen. Allgemeine Informationen über die Veranstaltungen des Erzählcafés gibt es ferner bei der VHS und im Stadtmuseum.
lok-red.guetersloh@neue-westfaelische.de
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