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Bielefelder Tageblatt (BW) / Neue Westfälische , 25.10.2005 :

(Bielefeld) Initiativen kritisieren Asylchancen

Bielefeld. (NW/epd). Flüchtlingsinitiativen haben eine Verschlechterung des Asylverfahrens für Flüchtlinge kritisiert. Bei der Anerkennung sei ein "historisches Tief" erreicht, sagte Bernd Mesovic von der Initiative "Pro Asyl" bei der Veranstaltung "Trotz Folter kein Asyl" im Neuen Rathaus.

Flüchtlinge, die oftmals an Folgen von Verfolgung und Folter litten, erhielten immer seltener Asyl, hieß es. Ihr schlechter Gesundheitszustand führe lediglich zu einer befristeten Duldung. Mesovic plädierte für eine Qualitätskontrolle der Entscheidungen des Bundesamtes für Migration. Der Leiter der Bielefelder Zweigstelle des Bundesamtes für Migration, Joachim Köhn, verwies darauf, dass die Entscheider seit Jahren speziell geschult werden, um Folgen von Folter sowie psychische Erkrankungen besser zu erkennen. In solchen Fällen müsse dann besonders sensibel mit den Antragstellern umgegangen werden. Köhn sagte, dass Flüchtlinge aus der Türkei kein Anrecht auf Asyl hätten. Der Grund ist, dass sich das Land in einem Demokratisierungsprozess befinde.

Der Beauftragte für Zuwanderung bei der Bezirksregierung, Jörg List, erklärte, dass psychische Erkrankungen von Asylbewerbern oftmals vorgeschützt würden. Flucht vor schlechten wirtschaftlichen Bedingungen sei aber kein Asylgrund.


lok-red.bielefeld@neue-westfaelische.de

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