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Die Glocke , 21.10.2005 :

(Kreis Gütersloh) Flüchtlingsfamilie Adamjan / Keine Aufenthaltsgarantie bis zum Ende der Schulzeit

Rietberg (ng). Die mehrfach behinderten Zwillingsschwestern Agnes und Adrine sowie ihre Mutter Neli Adamjan können aller Voraussicht nach zunächst in Deutschland bleiben. "Die Familie wird wahrscheinlich eine befristete Aufenthaltserlaubnis bekommen", erklärte Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) gestern auf "Glocke"-Anfrage.

Eigentlich sollte die kleine Familie bereits im August in ihr Heimatland Armenien abgeschoben werden. "Die Härtefallkommission des Landtags hatte uns aber empfohlen, die Familie entgegen des geltenden Rechts hier zu lassen. Diesem Vorschlag sind wir jetzt mit großen Bauchschmerzen nachgekommen."

Zwischen der Unterstützergruppe der Rietberger Familie und dem Kreis ist nach Auskunft des Landrats ein öffentlich-rechtlicher Vertrag geschlossen worden. "Der neu gegründete Förderverein 'Hilfe für Menschen in Not' sowie eine Privatperson verpflichten sich darin, die finanzielle Versorgung der Familie sicherzustellen", so Adenauer. Die in ihrem Heimatland nicht bedrohte Familie dürfe nur unter der Voraussetzung bleiben, dass sie keine öffentlichen Gelder mehr in Anspruch nehmen muss. "Ansonsten werden die Adamjans sofort ausgewiesen." Insofern könne von einer Aufenthaltsgarantie bis zum Ende der Schullaufbahn der beiden Zwillingsschwestern Agnes und Adrine keine Rede sein, unterstrich Landrat Adenauer gestern.

Jährlich werde überprüft, ob die verschiedenen Vertragsbedingungen eingehalten werden. Heute Nachmittag wollen sich die Mitglieder des Förderkreises der Rietberger Flüchtlingsfamilie Adamjan zu Wort melden und weitere Einzelheiten zu den mit der Kreisverwaltung geschlossenen Vereinbarungen mitteilen.

Ausführlicher Bericht folgt.


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