Nürnberger Schwulenpost ,
06.10.2002 :
Schnelle weg
Detmold - Dem selbstreinigenden Austrittsverfahren der Jungen Union Deutschlands gegen Hendrik Schnelle, Detmolder Stadtrat, der durch seine homophoben Äußerungen bundesweit berüchtigt war, kam der Anti-Homo-Bengel durch seinen Parteiaustritt zuvor. Nachdem im Berufungsverfahren das Gericht im Januar als erwiesen ansah, dass sich Schnelle gegen Schwule und Schwarze diskriminierend geäußert hatte, wurde er wegen Volksverhetzung zu einer 6-monatigen Bewährungsstrafe und 60 Stunden Sozialdienst verurteilt. Ein Antrag auf Revision vor dem Oberlandesgericht Hamm scheiterte im Juni. Jetzt muss Schnelle schuften und gilt als vorbestraft. Leider sind andere Verfahren gegen namhaftere PolitikerInnen wegen ähnlicher Äußerungen nicht aufgegriffen worden, und somit ist Schnelle nur ein kleines Bauernopfer.
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