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Neue Westfälische , 14.10.2005 :

Islamistischer Extremist aus OWL wird Fall für Berlin / Bundesinnenministerium übernimmt Fall des Ägypters Usama Sadik A.

Porta Westfalica (jwl). Mit dem Fall des in Porta Westfalica lebenden islamistischen Predigers Usama Sadik A. (38) befasst sich nach Informationen dieser Zeitung jetzt das Bundesinnenministerium. Die Behörde von Otto Schily hat den Fall an sich gezogen. Das ist nach dem Zuwanderungsrecht möglich, wenn ein besonderes Interesse des Bundes besteht. Dies ist bei Personen der Fall, die eine mögliche Gefahr für die Sicherheit in Deutschland darstellen könnten. Offensichtlich geht es um eine mögliche Abschiebung.

A. steht auf einer so genannten Gefährderliste mit mutmaßlichen Extremisten, die von den deutschen Sicherheitsbehörden erstellt wurde. Wie berichtet, ermittelt die Staatsanwaltschaft Bielefeld gegen den Prediger, der als Mitglied der ägyptischen Terrororganisation Gamaa al Islamija gilt, und einen weiteren Islamisten aus Minden. Zuvor war ein Ermittlungsverfahren der Karlsruher Bundesanwaltschaft eingestellt worden.

Der 38-Jährige war in seinem Heimatland zu 20 Jahren Arbeitslager verurteilt worden. Er flüchtete deshalb und erhielt in Deutschland politisches Asyl. Von Hameln aus zog er nach Ostwestfalen-Lippe. Nach früheren Berichten soll A. in Deutschland Kontakte zur islamistischen Terrorszene besessen haben, über Mittelsmänner auch zum Anführer der Todespiloten vom 11. September, dem Ägypter Mohammed Atta. A. selbst hatte in der Vergangenheit derartige Kontakte immer aufs Schärfste bestritten.


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