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Lippische Landes-Zeitung , 05.10.2005 :

(Detmold) "Hermann" besetzt / Protest gegen Abschiebungen

Detmold. Unter dem Motto: "Abschiebungen stoppen!" haben am 3. Oktober mehr als 60 Angehörige aus Flüchtlingsinitiativen das Hermannsdenkmal "besetzt". Gegen 14 Uhr entrollten sie ein 15 Meter langes Transparent über den Sockel des Denkmals.

Das "Bündnis gegen Abschiebungen OWL", das zu der Aktion aufgerufen hatte, nahm in einem an die Besucher verteilten Flugblatt auf das Datum der "symbolischen Besetzung" Bezug: Der 3. Oktober - der Tag der deutschen Einheit - sei zu einem verhängnisvollen Tag für die Menschen ohne deutschen Pass geworden, heißt es darin unter anderem. Sie seien von dieser Einheit ausgeschlossen. Seit Öffnung der innerdeutschen Grenze würden die Außengrenzen für Flüchtlinge abgeschottet.

Das Asylrecht, so steht in einer Presseerklärung, sei 1993 in der Bundesrepublik "faktisch abgeschafft" worden. Seitdem würden Flüchtlinge immer stärker ausgegrenzt und entrechtet. Die beiden Regierungen unter den Kanzlern Kohl und Schröder hätten in Europa die Vorreiterrolle bei der Flüchtlingsabwehr und beim Bau der Festung Europa übernommen.


Detmold@lz-online.de

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