Bielefelder Tageblatt (BW) / Neue Westfälische ,
03.10.2005 :
Die Opfer nicht vergessen / Bielefelder engagieren sich im ehemaligen Vernichtungslager Sobibor in Polen
Bielefeld/Sobibor. Der Ort liegt im Osten Polens, nahe der Grenze zur Ukraine, und heißt Sobibor. Dort hatten die Nazis während ihrer Herrschaft ein Vernichtungslager vor allem für Juden eingerichtet. 250.000 Menschen aus ganz Europa wurden in Sobibor ermordet, darunter mindestens acht Bielefelder.
Seit Jahren hält die Bielefelder Initiative gegen Ausgrenzung Kontakt nach Sobibor. Dort ist heute eine Gedenkstätte. Um diese bei ihrer Arbeit zu unterstützen, fuhren nun Raphaela Kula, Fritz Bornemeyer und Sebastian Nickel nach Polen. Sie richteten in Sobibor einen Gedenkraum ein. Der enthält ein Archiv, in dem sich Dokumente über die Ermordeten befinden, darunter Fotos und Urkunden.
"Und unsere Aufgabe geht noch weiter, denn wir wollen einen Computer für den Gedenkraum einrichten, auf dem die Transportlisten nach Sobibor nachzulesen sind", kündigt Kula an. Zuvor hatte die Initiative bereits Gedenksteine für Bielefelder gesetzt. Eine Allee von der Rampe, an der die Menschen ankamen, bis zur Gaskammer, wo sie getötet wurden, erinnert an die vielen Opfer der Nazis.
03./04.10.2005
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