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www.hiergeblieben.de , 03.10.2005 :

Übersicht

Veröffentlichungen am 03.10.2005:


01.) Bündnis gegen Abschiebungen OWL:
An die Medien / Hermannsdenkmal von Initiativen besetzt / Bündnis gegen Abschiebungen OWL: "Amerikanische Panzerverbände haben deutlich mehr Geschmack bewiesen!"

02.) Indymedia:
(Detmold) Antira-action: Besetzung Hermannsdenkmal

03.) Bielefelder Tageblatt (BW) / Neue Westfälische:
Die Opfer nicht vergessen / Bielefelder engagieren sich im ehemaligen Vernichtungslager Sobibor in Polen
04.) Warburger Zeitung / Neue Westfälische:
(Warburg) Liebe ist besser als Krieg

05.) Westfalen-Blatt:
(Bielefeld) Leitartikel / Konsens und Schnittmenge / Deutschland einig' Sprüche-Land / Von Rolf Dressler

06.) Westfalen-Blatt:
(Bielefeld) Kommentar / Aus dem Osten nichts Neues / Andreas Kolesch

07.) BewohnerInnen des Lagers Hesepe:
(Bramsche-Hesepe) Betrifft: Mängel der Einrichtung




Nachrichten zu Migration / Rassismus vom 03.10.2005:


01.) Neuer Sturm von Afrikanern auf spanische Exklave Melilla
(Deutsche Presseagentur)

02.) Weitere Flüchtlinge haben Grenzanlagen zu spanischer Exklave Melilla in Afrika überwunden
(Deutschlandradio)

03.) Flucht nach Spanien: Zaun durchbrochen / Hunderte Menschen rennen seit Tagen gegen spanische Befestigungen in Afrika an
(Der Standard Online)

04.) Afrikaner in Melilla / Grenzer mit Knüppeln angegriffen
(Focus Online)

05.) Zahl der Flüchtlinge in Italien deutlich gestiegen
(Basler Zeitung Online)




01.) Neuer Sturm von Afrikanern auf spanische Exklave Melilla

Melilla (dpa). Etwa 700 Afrikaner haben erneut die Grenzanlagen der spanischen Exklave Melilla an der Nordküste Afrikas gestürmt. 200 von ihnen gelangten von Marokko aus auf spanisches Gebiet. Die spanischen Sicherheitskräfte setzten Schlagstöcke und Gummigeschosse ein, um den Ansturm zurückzuschlagen. Mehrere Afrikaner wurden verletzt. An den Grenzen der Exklaven Melilla und Ceuta hatte zuletzt Ruhe geherrscht, seit die spanische Regierung Soldaten an den Sperrzäunen postiert hatte.

Quelle: Deutsche Presseagentur




02.) Weitere Flüchtlinge haben Grenzanlagen zu spanischer Exklave Melilla in Afrika überwunden

Trotz verstärkter Grenzbefestigungen sind von Marokko aus erneut zahlreiche Flüchtlinge auf das Gebiet der spanischen Exklave Melilla gelangt.

Nach Angaben der Behörden rissen rund 350 Afrikaner heute früh die doppelten und auf sechs Meter erhöhten Sperr-Anlagen ein. Insgesamt hätten etwa 700 Menschen versucht, nach Mellila vorzudringen. Das Innenministerium in Madrid bestätigte den zweiten Ansturm seit dem vergangenen Mittwoch.

Quelle: Deutschlandradio




03.) Flucht nach Spanien: Zaun durchbrochen / Hunderte Menschen rennen seit Tagen gegen spanische Befestigungen in Afrika an

Der Flüchtlingsstrom in die spanische Exklave Melilla reißt nicht ab. Montagfrüh stürmten rund 700 Schwarzafrikaner abermals den Grenzzaun, der die nordafrikanische Garnisonsstadt von Marokko trennt. An zwei Stellen gelang es ihnen, die Sperrgitter auf einer Länge von jeweils 20 Metern niederzureißen. 350 Menschen schafften es so nach Melilla und damit in die Europäische Union.

Der Durchbruch erfolgte an einer Stelle, die als besonders sicher galt. Vor wenigen Tagen war der Zaun dort von drei auf sechs Meter erhöht worden. Weder die Guardia Civil noch die spanische Armee hatte deshalb diesem Abschnitt besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Die Flüchtlinge bemerkten dies und brachen durch. Vier Polizeibeamten und drei Soldaten wurden durch Steinwürfe verletzt. Über 135 Flüchtlinge haben sich nach Angaben des spanischen Innenministeriums bei dem Durchbruch Verletzungen zugezogen. 130 wurden ambulant verarztet. Fünf wurden ins Krankenhaus gebracht, vier von ihnen mussten operiert werden.

Die andere Seite

Stadtpräsident Juan José Imbroda beschwerte sich über die mangelnde Zusammenarbeit mit den marokkanischen Grenzbehörden: "Die Lösung muss von der anderen Seite kommen."

In den angrenzenden marokkanischen Wäldern hausen unter unwürdigsten Bedingungen tausende von schwarzafrikanischen Flüchtlingen, die auf ihre Gelegenheit zum Sturm auf den Zaun warten.

Imbroda beschwerte sich außerdem über die Entsendung von 500 Legionären der spanischen Armee an die Grenze. Dies sei keine Lösung, sagte er. Die Kritiker dieser Maßnahme befürchten, dass die Soldaten nicht die geeignete Ausbildung haben, um Flüchtlinge ohne Schusswaffengebrauch zurückzuweisen.

In der vergangenen Woche starben fünf Menschen bei dem Versuch, in die ebenfalls auf nordafrikanischem Boden liegende spanische Stadt Ceuta zu kommen, durch Schüsse. Spanien bestreitet, dass mit scharfer Munition auf die illegalen Einwanderer gefeuert wurde.

Am Wochenende trafen die Außenminister von elf Mittelmeer-Anrainerstaaten im tunesischen Hammamet zusammen. Sie sprachen sich für eine grenzübergreifende Zusammenarbeit im Kampf gegen die illegale Einwanderung aus. Der spanische Außenminister Miguel Angel Moratinos verlangte eine "globale Herangehensweise". Für Ende November ist jedenfalls ein Gipfeltreffen in Barcelona geplant, bei dem das Thema ganz oben auf der Tagesordnung stehen soll.

Neue Tragödie

Vor den kanarischen Inseln sind am Sonntag möglicherweise 17 Menschen ertrunken, die illegal nach Spanien gelangen wollten; sie werden nach dem Kentern ihres Bootes vermisst.

Am selben Tag wurden 147 Nordafrikaner gefasst, die auf einem Boot über die Straße von Gibraltar nach Spanien gelangen wollten.

Quelle: Der Standard Online




04.) Afrikaner in Melilla / Grenzer mit Knüppeln angegriffen

Weder spanischee Soldaten noch die Erhöhung der Grenzzäune können Afrikaner daran hindern, in die Exklave Melilla zu stürmen.

Bei einem erneuten Massenansturm gelangten am Montag rund 350 Afrikaner von Marokko aus auf spanisches Gebiet. Nach Angaben der spanischen Behörden hatten etwa 700 Menschen versucht, den doppelten Grenzzaun bei der Stadt an der Küste Nordafrikas zu überklettern.

Grenzer mit Knüppeln angegriffen

Die Hälfte von ihnen wurde von spanischen Polizisten und Soldaten zurückgeschlagen. Die an der Grenze von Melilla postierten Militärs sind bewaffnet, haben aber keine scharfe Munition. 135 Afrikaner sowie vier Polizisten und 3 Soldaten wurden verletzt. Einige Flüchtlinge griffen die spanischen Grenzschützer nach Augenzeugenberichten mit Steinen und Knüppeln an. Die Afrikaner stürmten die Grenze an einer Stelle, an der die Grenzzäune bereits von drei auf sechs Meter Höhe aufgestockt worden waren. Sie rissen die Halterungen aus und brachten die Zäune zum Einsturz.

Dies war der dritte Massenansturm auf Melilla in weniger als einer Woche. Bei Ceuta, der zweiten spanischen Exklave in Nordafrika, waren am Donnerstag bei einer ähnlichen Aktion fünf illegale Zuwanderer getötet worden. Spanien kommandierte daraufhin rund 500 Soldaten zur Unterstützung der Grenzbeamten ab. Die nach Melilla eingedrungenen Flüchtlinge wurden dort in einem überfüllten Lager untergebracht.

Flüchtlingsdrama vor Kanaren

Vor den Kanarischen Inseln kamen am Wochenende 19 Afrikaner beim Versuch ums Leben, mit kleinen Booten auf spanisches Gebiet zu gelangen. Ein mit 34 Flüchtlingen besetztes Boot war vor der Insel Fuerteventura gekentert. Drei Insassen konnten nur noch tot geborgen werden. 14 wurden im Atlantischen Ozean vermisst. Bei Gran Canaria kamen zwei weitere Afrikaner bei zwei ähnlichen Bootsunglücken zu Tode.

An der Südküste des spanischen Festlands und bei den Kanaren fing die Polizei am Wochenende innerhalb von zwei Tagen 283 afrikanische "Bootsflüchtlinge" ab. Dies war der zweitgrößte Zustrom dieses Jahres. Anfang September hatten die Beamten 319 illegale Zuwanderer aus Afrika aufgegriffen.

Quelle: Focus Online




05.) Zahl der Flüchtlinge in Italien deutlich gestiegen

Rom. AP/baz. In den ersten neun Monaten dieses Jahres ist die Zahl der Flüchtlinge, die illegal nach Italien einreisen wollten, deutlich gestiegen. Innenminister Giuseppe Pisanu erklärte, bis Ende September seien an den Küsten Siziliens 15.327 Menschen aufgegriffen worden. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres seien es nur 9.959 gewesen. Nach einem Bericht der Zeitung "La Stampa" erklärte Pisanu den Anstieg am Montag mit Hungersnöten, Naturkatastrophen, politischer Instabilität und der rapide wachsenden Bevölkerung in Afrika.

Die italienische Polizei nahm nach Angaben des Ministers 309 mutmassliche Menschenschmuggler fest, unter ihnen 59 Bootsführer. In den vergangenen zehn Jahren ertranken nach Schätzungen zehntausende Menschen bei dem Versuch, von Nordafrika nach Europa überzusetzen. Pisanu kritisierte die Zurückhaltung vieler europäischer Länder, das Problem anzugehen. Der Minister verteidigte darüber hinaus die Auffanglager, in denen die Flüchtlinge bis zu ihrer Abschiebung untergebracht werden.

Menschenrechtsorganisationen wie amnesty international und Ärzte ohne Grenzen kritisierten die italienische Politik der schnellen Abschiebungen. Sie verweigere den Flüchtlingen die Chance, einen Asylantrag zu stellen. amnesty vermutet ausserdem, dass in den Auffanglagern die Menschenrechte verletzt werden.

Quelle: Basler Zeitung Online


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