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www.hiergeblieben.de , 29.09.2005 :

Übersicht

Veröffentlichungen am 29.09.2005:


01.) Bielefelder Tageblatt (BW) / Neue Westfälische:
Bialystok in Bielefeld

02.) Bad Oeynhausener Kurier / Neue Westfälische:
(Bad Oeynhausen) "Erinnert Namibia" / Forum Kirche zeigt "Die Schlacht am Waterberg"

03.) Höxtersche Kreiszeitung / Neue Westfälische:
(Kreis Höxter/Paderborn) Der Griff nach dem Öl / Initiative gegen den Krieg lädt zu Film und Diskussion

04.) Westfalen-Blatt:
(Bielefeld) Leitartikel / Türkei/EU / Start 3. Oktober / Leisetritt der falschen Art / Von Rolf Dressler

05.) Westfalen-Blatt:
(Bielefeld) Kommentar / Bewertung der Homöopathie / Tester auf ganz dünnem Eis / Wolfgang Schäffer

06.) Westfälisches Volksblatt:
(Salzkotten) Landsmannschaft feiert Erntefest

07.) Gütersloher Zeitung / Neue Westfälische:
(Gütersloh) Schlesische Vesper und Erntedank

08.) Westfalen-Blatt:
(Bielefeld) Kommentar / Fortschritt / Sach- vor Personalfragen / Reinhard Brockmann

09.) Radio Herford:
Drogenrazzia in Löhner Asylbewerberheim

10.) Löhner Nachrichten / Neue Westfälische:
(Löhne) Großeinsatz der Polizei an der Bünder Straße




Nachrichten zu Migration / Rassismus vom 29.09.2005:


01.) Spanien bestätigt zwei Tote bei Massensturm auf Exklave Ceuta
(Deutsche Presseagentur)

02.) Nach Europa flüchten über Ceuta und Melilla
(Deutsche Welle)

03.) Nach Flüchtlingsdrama / Madrid schickt Soldaten in Exklaven bei Marokko
(FAZ.NET)




01.) Spanien bestätigt zwei Tote bei Massensturm auf Exklave Ceuta

Ceuta. Beim Sturm von Hunderten von Afrikanern auf die spanische Nordafrika-Exklave Ceuta sind am Donnerstag mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Dies teilte ein Sprecher der spanischen Regierungsdelegation (Präfektur) in der Stadt an der Meerenge von Gibraltar mit.

Er korrigierte damit erste Informationen der Polizei, in denen zunächst von sechs Toten die Rede gewesen war.

Die Beamten hätten irrtümlicherweise angenommen, mehrere am Boden liegende Immigranten seien tot, sagte der Sprecher. Die spanischen Behörden schlossen jedoch nicht aus, dass es auf marokkanischer Seite der Grenze weitere Opfer gab.

Einer der Afrikaner sei beim Überklettern des Grenzzauns zu Tode gekommen, verlautete aus Kreisen der paramilitärischen Polizei Guardia Civil. Das zweite Opfer sei möglicherweise gestürzt und anschließend von der nachfolgenden Menge zu Tode getrampelt worden. Der spanische Rundfunk hatte zunächst berichtet, an der Grenze seien Schüsse gefallen.

Etwa 500 Menschen hatten nach Angaben der Präfektur versucht, von Marokko aus die Grenzanlagen in die spanische Stadt zu überklettern. Die Regierungschefs von Spanien und Marokko wollen im Laufe des Tages in Südspanien auf einem Gipfeltreffen über den Zustrom illegaler Immigranten beraten. Konservative Politiker in Spanien warfen der marokkanischen Regierung vor, nichts zu unternehmen, um den Zustrom zu stoppen.

Quelle: Deutsche Presseagentur




02.) Nach Europa flüchten über Ceuta und Melilla

Der Ansturm afrikanischer Einwanderer auf die Außengrenze der EU im Mittelmeer hält unvermindert an. Zu Hunderten versuchen sie, über die spanischen Exklaven Ceuta und Melilla auf europäisches Territorium zu kommen.

Die Menschen kommen aus Ländern wie Nigeria, Kamerun oder Mali. Um den Zaun von Melilla zu erreichen, waren sie monatelang unterwegs. Sie mussten - teils als blinde Passagiere, teils in Fußmärschen - die Sahara, Algerien und Marokko durchqueren. Unmittelbar vor ihrem Ziel sind die Afrikaner in ihrer Verzweiflung zu allem entschlossen.

Mit selbst gebastelten Leitern unter dem Arm pirschen sie sich an den Grenzzaun heran, der Melilla von Marokko trennt. Sie lehnen ihre Leitern an den Maschendraht und versuchen, über die Absperrungen und den Stacheldraht zu kommen. Spanische Grenzbeamte rücken mit Knüppeln und Gummigeschossen an, um den Ansturm zurückzuschlagen. "Aber die Immigranten sprangen zu dritt auf einen Beamten", berichtet ein Polizist.

Europa auf afrikanischem Boden

Melilla liegt auf afrikanischem Boden, gehört aber sei 1497 zu Spanien. Im Osten grenzt die Stadt ans Mittelmeer, ansonsten ist sie umgeben von marokkanischem Territorium. Die Grenze ist schwer gesichert. In den vergangenen Tagen haben etwa 1.000 Afrikaner versucht, den Zaun zu überwinden und damit auf EU-Territorium zu kommen. Ungefähr jeder fünfte hat es geschafft. Ein ähnlicher Anlaufpunkt für illegale Immigranten ist die Halbinsel Ceuta, eine spanische Exklave an der Meerenge von Gibraltar. Etwa 600 bis 700 Menschen wollten dort am Donnerstag (29.09.) die Grenzanlagen überklettern. Dabei seien Schüsse gefallen, berichtet der spanische Rundfunk. Wer die Schüsse abgegeben hat, war zunächst unklar.

Letzte "Gelegenheit"?

Entlang der zehn Kilometer langen Grenze von Melilla sollen die Sperrzäune von drei auf sechs Meter erhöht werden. Die Arbeiten seien bis Februar 2006 abgeschlossen, teilte Staatssekretär Antonio Camacho mit. Die Polizeigewerkschaft verurteilte die Maßnahmen als völlig unzureichend. Beobachter vermuteten, dass diese "Befestigungsarbeiten" den jüngsten Zustrom ausgelöst haben könnten. Viele Afrikaner wollten ihre möglicherweise "letzte Chance" nutzen, nach Melilla zu gelangen.

In Marokko halten sich nach Schätzungen des Innenministeriums in Rabat etwa 20.000 Menschen aus Ländern südlich der Sahara auf, die nach Spanien gelangen wollen. Bei der Polizei erhalten sie Ausweisungsbefehle. Diese können aber in aller Regel nicht vollzogen werden, weil die Afrikaner falsche Heimatländer angeben oder weil viele Staaten südlich der Sahara die Ausgewiesenen nicht aufnehmen und es keine Abschiebe-Abkommen gibt.

Auffanglager überfüllt

Der Ausweisungsbefehl gibt den "Illegalen" das Recht, in einem Auffanglager Quartier zu beziehen. Dieses Lager bietet normalerweise 480 Menschen Platz, wegen des Massenansturms muss es derzeit aber 1.150 aufnehmen. Damit alle Bewohner ein Dach über dem Kopf haben, hat die Armee Zelte aufgebaut. Normalerweise bleiben die Zuwanderer ein paar Wochen in dem Lager, dann werden sie auf andere Lager auf der Iberischen Halbinsel verteilt. Wenn sie nach Ablauf einer Frist von 40 Tagen nicht abgeschoben werden können, müssen sie freigelassen werden. Im günstigsten Fall erhalten sie eines Tages sogar das Bleiberecht, wenn Spanien - wie schon häufiger geschehen - wieder einmal eine Sonderaktion zur Legalisierung von Ausländern startet.

Spanien und Marokko müssen Lösung finden

Konservative Politiker in Spanien werfen der marokkanischen Regierung vor, nichts zu unternehmen, um den Zustrom zu stoppen. Dagegen betont Marokko, dass es allein überfordert sei. Nach Ansicht der marokkanischen Politiker soll die Europäische Union helfen, Auffanglager zu errichten und illegale Zuwanderer in deren Heimat abzuschieben. Außerdem könne die EU Druck auf Algerien ausüben, dem Zustrom Einhalt zu gebieten. Die "Illegalen" gelangen in der Regel durch Algerien nach Marokko. Beide Nachbarstaaten sind wegen des Westsahara-Konflikts zerstritten. Auch Melilla und Ceuta sind ein heikles Thema, weil Marokko Ansprüche auf die Exklaven erhebt.

Nach Angaben des marokkanischen Verbands der Freunde und Familien von Opfern illegaler Einwanderung (AFVIP) steigt die Zahl der Flüchtlinge im Norden Marokkos konstant an. Vor fünf Jahren seien es nicht mehr als 400 gewesen, seit Januar 2005 haben mindestens 12.000 Menschen versucht, über Melilla nach Spanien zu kommen. Andere versuchen, mit Hilfe von Schlepperbanden von Nordafrika aus über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen.

Quelle: Deutsche Welle




03.) Nach Flüchtlingsdrama / Madrid schickt Soldaten in Exklaven bei Marokko

Nach einem weiteren Ansturm afrikanischer Flüchtlinge auf zwei spanische Exklaven bei Marokko schickt Madrid jetzt Soldaten in die Gebiete. Sie sollen die überforderte Küstenwache verstärken, wie das Verteidigungsministerium mitteilte.

Bei einem Ansturm Hunderter Flüchtlinge auf die Exklave Ceuta in Marokko waren in der Nacht zum Donnerstag fünf Menschen getötet worden. Dabei seien auf spanischer Seite zwei und auf marokkanischem Gebiet drei Afrikaner zu Tode gekommen, teilte die spanische Vizeregierungschefin María Teresa Fernández de la Vega mit.

Vermutungen: Tödliche Gummigeschosse

Ein Flüchtling war nach Angaben der Polizei beim Überklettern des Zaunes verunglückt, ein zweiter nach einem Sturz von der nachfolgenden Menge zu Tode getrampelt worden. In den anderen Fällen blieben die Todesursachen unklar. De la Vega ging nicht auf Vermutungen ein, wonach einige Opfer durch Gummigeschosse der Polizei getötet wurden.

Der spanische Gesandte in Ceuta sagte, insgesamt hätten bis zu 600 Menschen versucht, mit selbstgebauten Leitern die Stacheldrahtzäune des zu Spanien gehörenden Gebiets zu überwinden.

Spanien und Marokko beraten am Donnerstag

Spanische Medien berichteten zunächst von sechs getöteten Flüchtlingen. Das konnte jedoch nicht bestätigt werden. Über die Flüchtlingskrise beriet Spaniens Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero am Donnerstag mit seinem marokkanischen Kollegen Driss Jettou in Sevilla.

Bereits in den vorangegangen beiden Nächten hatten nahezu tausend Flüchtlinge versucht, in die spanische Enklave Melilla zu gelangen. 300 von ihnen schafften es, sie wurden von den spanischen Behörden in Gewahrsam genommen. Spanien baut derzeit die Befestigungsanlagen seiner Gebiete aus, um die Flüchtlinge abzuhalten. Diese waren zum Teil monatelang unterwegs, in der Hoffnung nach Europa zu gelangen.

Die Einwanderungswilligen versuchen, die Absperrungen zu Ceuta und Melilla zu überwinden. Die spanischen Exklaven gehören zum Schengen-Raum der EU. Dort können die Einwanderungswilligen einen Asylantrag bei den spanischen Behörden stellen.

Quelle: FAZ.NET


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