Deister- und Weserzeitung ,
17.09.2005 :
(Hameln) Wichtige Zeitzeugen kommen zu Besuch / Ehemalige Zwangsarbeiter bei "Gesichtern"
Hameln (red). Vor 60 Jahren waren sie vielleicht das letzte Mal hier - jetzt kommen sie wieder zurück an einen Ort, an den sie wahrscheinlich nur wenig gute Erinnerungen haben. Bernhard Gelderblom hat für seine Ausstellung "Gesichter", die zurzeit im Münster St. Bonifatius zu sehen ist, 115 Kontakte zu ehemaligen Zwangsarbeitern aus Polen knüpfen können. "Wir haben diesen Menschen durch unser Interesse sehr geholfen", so Gelderblom. Heute werden einige von ihnen bis zum 24. September nach Hameln kommen.
"Die Ausstellung wäre ohne die Briefwechsel nicht so gut gelungen", betont Gelderblom die Wichtigkeit der Zeitzeugen. Ein volles Programm erwartet sie deshalb: Am Sonntag werden die Gäste aus Polen die Ausstellung besuchen und an Gottesdiensten und Gesprächen teilnehmen. Am Montag fahren sie nach einem Treffen mit Oberbürgermeister Klaus Arnecke in die Linsingen-Kaserne, in der sie nach ihrer Befreiung damals untergebracht waren. Am Dienstag kehren sie dann an den Ort ihrer Zwangsarbeit zurück: Sowohl zu Arbeits- als auch zu Aufenthaltsorten führt Gelderblom seine Gäste. Am Mittwoch und Donnerstag werden sie in der Elisabeth-Selbert-Schule und im Albert-Einstein-Gymnasium Gespräche führen und das Weserbergland neu entdecken. Am Freitag gibt es eine ökumenische Andacht zum Abschluss der Besuchswoche, bei der auch die Spender anwesend sein werden. Der Besuch der ehemaligen Zwangsarbeiter wird miteinem städtischen Zuschuss finanziert.
17./18.09.2005
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