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Lippische Rundschau , 16.03.1990 :

Weiter Rätselraten um die mutmaßliche Terroristin Ute Hladki / Gesundheitszustand kritisch

Detmold (LR). Weiter Rätselraten um Ute Hladki: Der Gesundheitszustand der mutmaßlichen Terroristin, Anfang der 80-er Jahre "Kopf" der Detmolder Klingenberg-Szene, ist kritisch. Die in einem Lübecker Frauengefängnis einsitzende 35-jährige Frau hatte sich nach Angaben des schleswig-holsteinischen Justizministeriums in ihrer Zelle eine schwere Kopfwunde zugezogen.

Die Ende vorigen Jahres eine Woche nach dem Mord am Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen bei Husum festgenommene Frau, die gebürtig aus Kalletal-Hohenhausen stammt, werde in einem öffentlichen Krankenhaus stationär behandelt, teilte die Sprecherin des Ministeriums mit.

Als Ursache für die Verletzung vermutet das Justizministerium einen Unfall. Die Staatsanwaltschaft Lübeck sei zur Klärung des Unfallhergangs eingeschaltet worden. Ute Hladki war zusammen mit ihrem 29-jährigen Freund Holger Deilke, Schlossersohn aus dem lippischen Südosten, nach einer wildenVerfolgungsjagd verhaftet worden.

In ihrem Auto und in der von ihnen in Tönning im Kreis Nordfriesland angemeldeten Wohnung wurden Waffen sichergestellt. Beiden wird die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Beide lebten einige Zeit in einem Haus in der Schülerstraße 15 in Detmold.


wb@westfalen-blatt.de

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