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Gütersloher Zeitung , 24.08.2005 :

(Harsewinkel) Erinnerung an die Opfer der Kriege / Radtour am "Tag des offenen Denkmals"

Harsewinkel. 60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung Deutschlands von der nationalsozialistischen Diktatur hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den traditionellen "Tag des offenen Denkmals", in diesem Jahr Sonntag, 11. September, unter das Motto "Krieg und Frieden" gestellt.

Auch wenn Harsewinkel während des Zweiten Weltkriegs von direkten Folgen der Kriegshandlungen weitgehend verschont blieb, so findet sich im Stadtgebiet dennoch eine Vielzahl von Plätzen, die an den von Deutschland begonnenen Krieg und die nationalsozialistische Diktatur erinnern. Das sind nicht nur die Denkmale zur Erinnerungen an die Gefallenen und die anderen Opfer von Krieg und Diktatur, die mit ganz unterschiedlichen Entstehungsgeschichten bis Mitte der 1960er Jahre in den drei Harsewinkeler Stadtteilen errichtet wurden.

Zu diesen Plätzen gehören auch die Gräber von Kriegsgefallenen und Zwangsarbeitern, die in Harsewinkel ihr Leben verloren, und schlichte Grabkreuze auf manchen Familiengräbern, die an ein nicht aus dem Krieg zurückgekehrtes Familienmitglied erinnern. Persönliche Erinnerungen der Hinterbliebenen, Berichte in den Akten des Stadtarchivs und Schreiben aus Polen, Russland und der Ukraine haben geholfen, die Schicksale der Menschen aufklären und verfolgen zu können.

Mit "Krieg und Frieden" setzen sich auch einige der Wegekreuze auseinander, die zum Bild der münsterländischen Parklandschaft gehören – sei es, dass sie an die Bewahrung von Haus und Hof vor Zerstörung erinnern oder die Dankbarkeit für die glückliche Heimkehr aus dem Krieg zum Ausdruck bringen. Und schließlich sind die Stellen, an denen abgeschossene Flugzeuge alliierter Bomberverbände auf Harsewinkeler Gebiet abstürzten bekannt und Zeitzeugen können von den Ereignissen nach dem Absturz berichten.

Aus diesen Informationen haben Harsewinkels Stadtführerinnen und Stadtführer für den "Tag des offenen Denkmals" eine Fahrradtour von Marienfeld quer durch Harsewinkel bis nach Greffen vorbereitet. Start ist um 12 Uhr in der Abteikirche Marienfeld und dann geht es über acht Stationen bis nach Greffen zu dem kleinen Gräberfeld der sowjetischen Kriegsgefangenen. Dort klingt der "Tag des offenen Denkmals" gegen 17 Uhr aus.

Die Teilnahme an der Fahrradtour, veranstaltet von der Stadt Harsewinkel in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Harsewinkel, Schloß Holte-Stukenbrock, Verl ist kostenlos. Um eine bessere Vorbereitung und Planung zu gewährleisten, sollten sich Interessierte rechtzeitig im Bürgerbüro der Stadt Harsewinkel, Telefon 935 - 200, anmelden, denn die Teilnehmerzahl ist auf 40 Personen begrenzt.


lok-red.guetersloh@neue-westfaelische.de

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