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Der Patriot - Lippstädter Zeitung , 05.08.2005 :

(Geseke) "Familie Shehu soll bleiben" / AWO-Kindergarten will drohende Abschiebung des vierjährigen Fitore nicht akzeptieren

Geseke. Sorge, aber auch Empörung empfinden die Kinder und Mitarbeiter des AWO-Kindergartens angesichts der drohenden Abschiebung des vierjährigen Fitore Shehu in den Kosovo. Das Kind und seine Geschwister und Eltern sollen so bald wie möglich in das Heimatland der Eltern zurückkehren, wenn es nach dem Willen der Behörden geht. Doch der AWO-Kindergarten will sich gegen dieses Vorgehen der Behörden wehren und hat deshalb Unterschriftenlisten im Eingangsbereich des Kindergartens ausgelegt. Nachhaltig spricht sich der Kindergarten für ein Bleiberecht der Familie in Deutschland aus.

Grund der drohenden Abschiebung ist eine fehlende Arbeitsgenehmigung des Vaters. Dabei hätte das Familienoberhaupt eine Arbeitsgenehmigung gehabt, die sogar vier Jahre gültig sei. Doch diese hätten die Behörden kurzfristig widerrufen, weil die Behörden sie "irrtümlich" ausgestellt hatten. Ein Argument, das der Geseker Kindergarten nicht akzeptieren will.

Für die Familie sei Geseke schnell zur Heimat geworden. Bereits seit zwölf Jahren halte sich der Vater in Deutschland auf. Die Familie habe sich erfolgreich integriert, so Kindergartenleiterin Anja Feld.

Die Muttersprache der Kinder ist deutsch

Auch seien die Kinder der Familie Shehu in Deutschland geboren worden. "Deutsch ist die Muttersprache der vier Kinder", lässt der Kindergarten wissen. Dagegen sei ihnen albanisch fremd. Vor allem die beiden älteren Kinder, die mittlerweile die Schule besuchen, könnten weder albanisch lesen noch schreiben.

Darüber hinaus verweist der AWO-Kindergarten darauf, dass es im Kosovo nicht mehr das alte soziale Umfeld der Familie gebe.

Mit der im Kindergarten ausliegenden Unterschriftenliste hofft der AWO-Kindergarten nun, etwas für das Bleiberecht der Familie Shehu bewirken zu können.


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