Herforder Kreisanzeiger ,
01.08.2005 :
(Herford) Moschee ist auszuhalten
Zum in der Ausgabe von Freitag, 29. Juli veröffentlichen Leserbrief aus New York zur Errichtung einer Moschee an der Bielefelder Straße macht dieser Leser Anmerkungen:
Schön das die NW auch in New York gelesen wird. Weniger schön ist das aus einem Schmelztiegel der Nationen und Religionen wie New York solche Gedanken kommen und als Leserbrief veröffentlicht werden. Das ist traurig, das ist ärgerlich und eine dumpfe Rückwärtsgewandheit spricht aus den Zeilen der Leserin. Es genügt wenn im Ruhrgebiet gegen einen Synagogenbau oder den Bau einer Mochee wie in Duisburg demonstriert wird, es genügt und ist schon überflüssig wenn anderswo Streit über ein zu bauendes Minarett die Bevölkerung entzweit.
Es ist gut das die NW über die geplante Umwandlung der leerstehenden Möbelfabrik an der Bielefelder Straße zu einer Moschee berichtet. Es ist gut im Vorfeld zu wissen was sich dort tut und das ist besser als Gerüchten und Behauptungen auf den Leim zu gehen.
Zu dem Vorhaben ist einiges anzumerken. Solange in der Moschee – egal ob in der neuen an der Bielefelder Straße oder in der bisherigen an der Credenstraße – nicht Hass und Intoleranz gepredigt wird, solange muss und kann Herford eine und auch mehrere Moscheen aushalten. Die Moslems müssen die Glocken der christlichen Kirchen aushalten, die Ungläubigen (die Mehrzahl der Herforder, machen wir uns da nichts vor) muss alle Kirchen und Glaubensgemeinschaften aushalten. Herford lebt gut mit den verschiedenen Glaubens- und Religionsgemeinschaften, mit christlichen, jüdischen, mit anerkannten und etablierten und mit welchen die eher ein Rand- und Nischendasein führen. Da wird auch Platz für eine Mosche oder auch mehrere sein.
Und gerade weil die islamgläubigen Mitbürger es hier in Deutschland aushalten wollen, gerade deshalb trachten sie ja auch danach ihres Glaubens leben zu können. Und dazu gehört nun einmal zwangsläufig ein Gebäude in dem man den Glauben praktiziert. Mag es Kirche genannt werden, mag es Synagoge heißen, Moschee oder Beetsaal oder wie auch immer.
Alexander Kickert
Herford
lok-red.herford@neue-westfaelische.de
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