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Lippische Rundschau ,
26.04.1993 :
Demonstration gegen Sammellager
Friedlich und ohne Zwischenfälle verlief Samstagabend die Demonstration von rund 150 Mitgliedern der Antifa-Gruppen aus Detmold, Blomberg und Horn sowie der Flüchtlingshilfe Detmold in der Innenstadt. Die Veranstalter hatten zu der Kundgebung aufgerufen, um gegen die Änderung des Asylrechts und die Unterbringung von Asylbewerbern in Sammellagern zu protestieren. Anlass war unter anderem die geplante Einquartierung von Asylbewerbern in der Klüter Kaserne an der Lemgoer Straße. Dort hatten sich die Demonstranten am Samstag gegen 21 Uhr zu ihrer Auftaktkundgebung getroffen.
Die Demonstranten sprachen sich unter dem Slogan "Fremde brauchen Freunde", so auf einem der zahlreichen Transparente zu lesen, für den Erhalt des Artikel 16 aus. Ein Sammellager, wie in der Klüter Kaserne vorgesehen, mache eine Integration der Asylbewerber unmöglich und habe die Funktion weitere Flüchtlinge abzuschrecken, hiess es. Sprecherinnen der Flüchtlingshilfe erinnerten dann an das Schicksal von Millionen von Frauen, die den größten Teil der Flüchtlingsbewegung ausmachten. Anschließend bewegte sich der Demonstrationszug durch die City bis zum Marktplatz zur Abschlusskundgebung. Stattgefunden hatte die Demonstration unter den Augen eines großen Sicherheitsaufgebotes der Polizei, die Kräfte aus dem gesamten Kreisgebiet sowie den Kreisen Bielefeld und Herford zusammengezogen hatte. Anlass dafür war die Ankündigung, dass Demonstranten aus ganz Ostwestfalen erwartet würden, was sich dann nicht bewahrheitete.
wb@westfalen-blatt.de
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