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Schaumburger Zeitung , 01.07.2005 :

(Bückeburg) Vorbildliches Engagement / "Bündnis für Demokratie und Toleranz" zeichnet Herderschule aus

Bückeburg (rc). Für ihre Recherchen insbesondere zur NS-Vergangenheit erhält die Geschichtswerkstatt der Herderschule einen Preis des Berliner "Bündnis für Demokratie und Toleranz" in Höhe von 5.000 Euro. Das von der Bundesregierung gegründete Bündnis zeichnet die Schüler für vorbildliches zivilgesellschaftliches Engagement aus. Die Mitglieder der Geschichtswerkstatt werden den Preis am 5. Juli in der Schule überreicht bekommen.

Seit Jahren begeben sich Schüler unter Anleitung ihres Lehrers Klaus Maiwald auf historische Spurensuche im Raum Bückeburg. So erforschten sie das Leben des evangelischen Pastors und Nazi-Gegners Wilhelm Mensching (1887 - 1964) aus Petzen und gingen der Geschichte von Zwangsarbeitern in Steinbergen sowie einem "Todeszug" von Vertriebenen aus Schlesien nach Bückeburg 1946 nach, unter Regie des Lehrers Reinhard Huck. Recherchen waren auch der Synagoge und der jüdischen Familie Wertheim gewidmet.

In Dokumentationen und Ausstellungen präsentieren die Schüler ihre Ergebnisse. Zudem organisieren sie Veranstaltungen mit Zeitzeugen und setzen sich für die Errichtung von Gedenktafeln ein wie im Fall des Pastors Mensching, wo eine Straße am Pfarrhaus in Petzen nach dem Pastor benannt wurde. Das Motto der Geschichtswerkstatt lautet "Aus der Vergangenenheit lernen - gegen jede Form von Unterdrückung und Fremdenhass aktiv sein".

Das Bündnis für Demokratie und Toleranz zeichnet insgesamt 102 Projekte aus ganz Deutschland aus. Die Herderschule ist die einzige Schule, die eine Auszeichnung erhält. Die Laudatio wird die Bundestagsabgeordnete Cornelie Sonntag-Wolgast (SPD) halten. Bei der öffentlichen Würdigung sind Bürgermeisterin Edeltraut Müller und der SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy anwesend.


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