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Neue Westfälische ,
20.06.2005 :
(Bielefeld/Minden) "Fans" klagen gegen Reisebeschränkung / Von der Polizei in Gewalttäter-Datei registriert
Von Hubertus Gärtner
Bielefeld/Minden. Zwei mutmaßliche Fußball-Gewalttäter aus Bielefeld und Leopoldshöhe werden in Kürze das Mindener Verwaltungsgericht beschäftigen. Sie fühlen sich von der Polizei zu Unrecht in eine so genannte Hooligan-Datei aufgenommen.
Auf dieser bundesweiten Liste werden nach Polizeiangaben insgesamt auch 40 bis 45 "Gewalttäter Sport" aus Bielefeld geführt. Anlass für die Speicherung sollen jeweils Beobachtungen von "szenekundigen Beamten" sein. Sie sind in allen Städten eingesetzt, in denen es größere Fußballvereine mit entsprechenden Unterstützergruppen gibt.
Macht sich ein Fan einer Gewalttat schuldig, so wird er in der gesonderten Datenbank gespeichert. Eine Löschung erfolgt erst dann, wenn sich der Betreffende fünf Jahre lang straffrei geführt hat.
Die Registrierung kann drastische Reisebeschränkungen zur Folge haben. In den am Mindener Verwaltungsgericht anhängigen Fällen wurde den mutmaßlichen Hooligans im August vergangenen Jahres von den Meldebehörden untersagt, zu einem Länderspiel zwischen Österreich und Deutschland nach Wien zu fahren.
Dagegen wenden sich die Kläger nun mit einer "Fortsetzungsfeststellungsklage". Sie wollen nicht nachträglich nach Wien fahren, sondern in Zukunft als Fußballfans wieder die volle Reisefreiheit genießen.
lok-red.bielefeld@neue-westfaelische.de
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