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Neue Westfälische ,
20.06.2005 :
(Vlotho) Bis 2010 sieben Pfarrstellen einsparen / Stellungnahme gegen "Collegium Humanum"
Bad Oeynhausen/Vlotho (sto). Die finanzielle Situation des evangelischen Kirchenkreises Vlotho und die Reaktionen darauf war einer der Schwerpunkte der Tagung der Kreissynode im Evangelischen Gemeindehaus in Valdorf. Bedingt durch die demographische Entwicklung und die hohe Arbeitslosigkeit gehen die Mittel der Kirche zurück.
Superintendent Andreas Huneke, der erstmals die Kreissynode leitete, erläuterte seinem Bericht die Details dieser Entwicklung. Der Kirchenkreis Vlotho beschloss auf seiner Tagung die vom Kreissynodalvorstand zusammen mit einem Redaktionskreis erarbeitete Finanzsatzung. Nach der Neufassung des Finanzausgleichsgesetzes der Landeskirche war die Neuformulierung der Verteilungsgrundsätze für die Finanzen des Kirchenkreises und seiner Gemeinden erforderlich. "Diese neue Satzung soll die gemeindliche Initiative stärken und deren Kreativität fördern", so Synodalassessor Pfarrer Bernhard Silaschi in seiner Einführung zur neuen Satzung. Es soll auch ein Anreiz geboten werden, das Vermögen sinnvoll einzusetzen und die bestehenden Möglichkeiten auszuschöpfen. Ferner besteht eine stärkere Notwendigkeit einer gemeindlichen Finanzwirtschaft unter betriebswirtschaftlichen Aspekten mit eigenunternehmerischer Verantwortung.
Im Zusammenhang mit der finanziellen Situation steht auch die Frage der Pfarrstellenplanung, die mit dem Inkrafttreten des Finanzausgleichsgesetzes jetzt beim Kirchenkreis liegt. Die Kreissynode beschloss, bis zum Jahr 2010 sieben Pfarrstellen im Kirchenkreis einzusparen. Als einen "sehr schmerzlichen Schritt" bezeichnete Superintendent Andreas Huneke, nach dem 31. Dezember 2007 keine Kirchensteuermittel mehr in die vom Verband der Kirchenkreise Herford, Minden, Lübbecke und Vlotho getragene Tagungsstätte Haus Reineberg mehr fließen zu lassen.
Am Beginn der Tagung stand die Verabschiedung einer Stellungnahme gegen die rechtsradikalen Aktivitäten des "Collegium Humanum" in Vlotho. Diese Tagungsstätte, so die Begründung, sei seit 2003 zu einem Zentrum der Holocaust-Leugnung geworden. Die Kreissynode verurteilte einstimmig im Beisein von Vlothos Bürgermeister Bernd Stute diese Verdrehung der Geschichte. Die Aussprache über Änderungen von Kirchengesetzen war ein weiterer wesentlicher Bestandteil der umfangreichen Tagesordnung, die die rund 90 Synodalen zu bewältigen hatten. Dabei ging es um Themen wie die Ordnung der Konfirmandenarbeit, Taufe und Kindersegnung, die Zulassung zum Presbyteramt und den Vorsitz im Presbyterium.
lok-red.oeynhausen@neue-westfaelische.de
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