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www.hiergeblieben.de , 19.06.2005 :

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Veröffentlichungen am 19.06.2005

01.) Kampagne Z-ABschaffen:
Kettenduldung abschaffen! Aufenthaltsrecht durchsetzen! / Protestkundgebung anlässlich der Innenministerkonferenz in Stuttgart am Donnerstag, 23.06.2005, 17.00 Uhr vor dem Bielefelder Rathaus



Nachrichten vom 19.06.2005



Flucht / Rassismus

Aktionstage gegen Essenspakete in München

In dem Barackenlager Emma-Ihrer-Straße in München wird seit dem 3. Mai die Annahme der Lebensmittelpakete boykottiert. Die Forderung: Geld statt Sachleistungen. Mit einem viertägigen Protest- und Kulturprogramm geht der Boykott nun in das Herz von München. Rund um ein großes Protestzelt am Sendlinger-Tor-Platz werden vier sonnige Tage mit Kinderprogramm, Film und Musik verbracht.

Ca. 50 Menschen, davon ein großer Teil Kinder aus dem Flüchtlingslager Emma-Ihrer-Straße, haben sich am Samstag mittag, 18.06. an der Auftaktdemo vom Lager zur Dauerkundgebung am Sendlinger Tor beteiligt. Dort bietet der Info-Tisch vor dem Protestzelt allerlei Informationen rund um Essenspakete. Anhand des ausgestellten Inhalts eines Essenspaketes und einer Ausstellungswand können sich die BesucherInnen der Protestaktion plastisch vergegenwärtigen, wovon Flüchtlinge nach dem Willen deutscher Behörden leben sollen: Von einer Form der Versorgung die, nach den Worten des Ministerialrats Bruno Lischke vom bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, das Ziel verfolgt, "keine Anreize zur Einreise zu geben", also durch miese Lebensbedingungen Flüchtlinge aus Deutschland hinauszuekeln.

Leute, die ihrer Empörung über diese Politik der Abschreckung spontan Ausdruck verleihen wollen, können dies unter anderem mit einem Protestfax oder einem Anruf im Sozialministerium tun, wofür im Protestzelt extra ein Telefon- und Faxanschluss installiert wurde.

Als erfreuliche Bereicherung der Aktionstage hat die Berliner Grips Theatergruppe, das im Rahmen der Bleiberechtskampagne für Kinder und Jugendliche in München gastiert, eine Ausstellung mit 2.558 Bildern von Kindern rund um das Thema Bleiberecht statt Abschiebung aufgebaut.

Von PassantInnen gab es viel positiven Zuspruch für die Aktion, vereinzelt nervten die üblichen rassistischen Pöbeleien und Provokationen von einzelnen Neonazis, die Fotos von den anwesenden Leuten am Protestzelt und der Demo machen wollten.

Die AktivistInnen, ein Teil davon BewohnerInnen des Lagers Emma-Ihrer-Straße werden noch bis Dienstag am Sendlinger Tor bleiben und freuen sich über Besuch und rege Beteiligung.

Damit wir gemeinsam laut und deutlich sagen: "Essenspakete - endlich weg damit!"

Quelle: Indymedia



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