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www.hiergeblieben.de , 14.06.2005 :

Übersicht

Veröffentlichungen am 14.06.2005

01.) Neue Westfälische:
(Bünde) Treff der "rechten Szene" von Stadt geschlossen

02.) Radio Herford:
Stadt Bünde schließt Treff der rechten Szene

03.) Radio Herford:
(Vlotho) CDU demonstriert gegen Collegium Humanum nicht mit

04.) Schaumburger Zeitung:
(Kleinenbremen) "Das war eine ganz besondere Art von Geschichtsunterricht" / Vortrag über Freiherr v. Plettenberg / Neues aus dem Familienarchiv

05.) WDR-Nachrichten aus OWL:
Castor passierte Ostwestfalen

06.) Radio Hochstift:
Castor rollte durchs Hochstift

07.) Westfälisches Volksblatt:
(Paderborn) Sprachengewirr bei "Micado" / Büro für Ausländer und Aussiedler

08.) Neue Westfälische:
(Bielefeld) Buch bewertet Videokameras im Park positiv

09.) Westfalen-Blatt:
(Bielefeld) Leitartikel / Entschuldung / Gibt's nicht gibt's eben doch / Von Reinhard Brockmann

10.) Westfalen-Blatt:
(Bielefeld) Kommentar / Schulverweigerer / Staat muss endlich handeln / Ernst-Wilhelm Pape

11.) Westfalen-Blatt:
(Bielefeld) Kommentar / Diskussion um Löhne / Viel wichtiger: Jobs schaffen / Friedhelm Peiter



Nachrichten vom 14.06.2005



Flucht / Rassismus

Appell: Holt Besime Özdemir zurück! / Norderstedt: Flüchtlingsrat kritisiert die Abschiebung der kurdischen Familie und fordert, dass die Mutter und drei Kinder wieder nach Deutschland einreisen können.
Von Michael Schick

Norderstedt/Kiel. Ein solches Vorgehen ist nicht vertretbar und rechtlich unzulässig. So kommentiert der Flüchtlingsbeauftragte des Landes Schleswig-Holstein, Wulf Jöhnk, die nächtliche Abschiebung der Familie Özdemir aus Norderstedt. Die örtliche Polizei und das Sondereinsatzkommando (SEK) hatten die kurdische Familie am 25. Mai um 4 Uhr morgens aus ihrer Behelfswohnung am Buchenweg (die Norderstedter Zeitung berichtete).

"Die Aktion endete im Fiasko", sagt Martin Link vom Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein, der den Einsatz scharf kritisiert hatte und dabei Unterstützung von der Ärztekammer, Medizinern, der Rechtsanwältin der Familie, den örtlichen Betreuern und dem Landesflüchtlingsbeauftragten erhält.

Besime Özdemir (40) habe durch die Abschiebung in die Türkei erneut ein schweres Trauma erlitten. Nachdem Asylantrag, Klage und Eilantrag abgelehnt worden waren, bekam sie Panikattacken, Krampf- und Ohnmachtsanfälle. Sie wurde therapeutisch behandelt, die Ärzte attestierten ihr Flugreiseuntauglichkeit. "Nachdem sie in Istanbul angekommen war, wurde die medikamentöse und therapeutische Behandlung nicht fortgeführt. Frau Özdemir ist offenbar schwer retraumatisiert", sagt die Norderstedter Migrationssozialberaterin Gisela Nuguid. Ihre Kinder seien verzweifelt und sorgten sich um die Gesundheit der Mutter. "Eine traumatisierte Patientin aus der Behandlung zu reißen und abzuschieben, ist fahrlässig", sagt Reinhard Fröschlin, Facharzt für Psychotherapeutische Medizin und unabhängiger Gutachter für Besime Özdemir.

Ihr Mann Akif, der heftigen Widerstand gegen die Abschiebung leistete, sitze im Rendsburger Abschiebegefängnis. Er sei selbstmordgefährdet und brauche dringend fachärztliche Behandlung. Der 16 Jahre alte Sohn Hadin, der, erschrocken und geschockt über die nächtliche Aktion zunächst weggelaufen war, hat inzwischen eine kurz bemessene Duldung von der Ausländerbehörde erhalten.

Sohn Hadin soll weiter die Hauptschule besuchen

Der Flüchtlingsrat fordert das Innenministerium auf, den Vater aus der Abschiebehaft zu entlassen und ihn fachärztlich behandeln zu lassen. Sohn Hadin soll die Möglichkeit bekommen, weiter die Hauptschule zu besuchen und im kommenden Jahr abzuschließen. Die Mutter und die drei Kinder müßten aus der Türkei zurückgeholt werden. Die Familie müsse zusammegeführt und die Therapie fortgesetzt werden, ehe die Familie in die Türkei zurückgeführt werde.

Quelle: Michael Schick / Norderstedter Zeitung


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