Neue Westfälische Online , 05.12.2024 :

Urteil gegen rechten Influencer Tim Kellner ist rechtskräftig

05.12.2024 - 18.13 Uhr

Revision verworfen

Das Oberlandesgericht Hamm hat die Revision Kellners gegen die Berufungsentscheidung des Landgerichts Detmold verworfen. Er muss demnach eine Geldstrafe zahlen.

Von Janet König

Kreis Lippe. Auf seinem YouTube-Kanal bewegt sich der rechte Influencer Tim Kellner wie bei einem Drahtseilakt auf der Grenze des Sagbaren. Jetzt hat der Horn-Bad Meinberger für seine Art eine weitere Niederlage vor Gericht kassiert. Hinnehmen wird er diese wohl nicht. Viele Möglichkeiten bleiben ihm allerdings nicht mehr.

Das Oberlandesgericht Hamm hat die Revision des Angeklagten gegen die aus Juni stammende Berufungsentscheidung des Landgerichts Detmold verworfen. Tim Kellner muss daher wegen seiner Beleidigungen dreier bekannter Politikerinnen in seinen Videos 11.000 Euro Geldstrafe zahlen. Das Urteil ist rechtskräftig.

Nach Angaben von Landgerichtssprecher Dr. Wolfram Wormuth hat das Oberlandesgericht Hamm keine formellen oder inhaltlichen Fehler im Detmolder Urteil gefunden, die eine Revision hätten rechtfertigen können. "Ein realistischer Streitpunkt war hier sicher, ob bestimmte Äußerungen als Beleidigungen oder Meinungsäußerungen gewertet werden können", erklärt Wormuth. Die Grenzen seien hier teils fließend.

Kellners Verteidiger will Verfassungsbeschwerde einlegen

Genau aus diesem Grund hält Kellners Verteidiger Hendrik Schnelle die Entscheidung des Oberlandesgerichtes schlichtweg für "falsch". Deshalb bereitet der Rechtsanwalt aus Detmold nun eine Verfassungsbeschwerde vor, um nach eigener Aussage für "die Grundrechte seines Mandanten" einzustehen. "Ich denke, hier ist die Kunst- und Meinungsfreiheit nicht genügend gewürdigt worden", sagt Schnelle.

Der Verteidiger hatte im Sommer bei einer Kundgebung auf dem Kaiser-Wilhelm-Platz vor Kellners Anhängern noch betont, notfalls bis zum Europäischen Gerichtshof zu ziehen.

Bildunterschrift: Tim Kellner spricht nach dem Berufungsurteil im Juni 2024 zu seinen Anhängern auf dem Kaiser-Wilhelm-Platz. Das Oberlandesgericht Hamm hat die Revision jetzt verworfen.

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Am 5. Dezember 2024 wurde medial bekannt, dass das OLG Hamm die Revision von Tim Kellner - gegen das Urteil des Landgerichtes Detmold vom 5. Juni 2024 - 11.000 Euro, wegen Beleidigung - verworfen hat.

Am 5. Juni 2024 fand nach dem Prozess gegen Tim Kellner im Landgericht Detmold, ab nachmittags eine "After-Show-Party" in der "Männer-WG" von Tim Kellner in Tintrup, mit laut Polizei etwa 70 Personen statt.

Am 5. Juni 2024 "fuhr" zum Tim Kellner-Prozess - "in Form einer weiteren Versammlung ein Lautsprecher-Wagen" (Polizei) - des österreichischen extrem rechten Senders "auf1.tv" durch die Innenstadt Detmolds.

Am 5. Juni 2024 fand die "Freiheitsdemo" für Tim Kellner in Detmold ("Bielefeld steht auf!", "Grundrechte Lippstadt", "Grundrechte Paderborn" und "Kreis Paderborn steht auf"), mit etwa 120 Teilnehmenden statt.

Am 5. Juni 2024 führten (mit dem Anmelder André Jesse) "Bielefeld steht auf!", "Grundrechte Paderborn", "Kreis Paderborn steht auf" wie "Grundrechte Lippstadt" die Tim Kellner-"Freiheitsdemo" in Detmold durch.

Am 5. Juni 2024 wurde der YouTuber Tim Kellner aus Horn-Bad Meinberg in dem Berufungsprozess wegen Beleidigung am Landgericht Detmold erneut von dem Detmolder Szene-Anwalt Hendrik Schnelle vertreten.

Am 5. Juni 2024 verurteilte das Landgericht Detmold - Erstinstanz: 4. Oktober 2023 - den extrem rechten Influencer Tim Kellner wegen Beleidigung von Politikerinnen in drei Fällen zur Geldstrafe von 11.000 Euro.

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