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Westfalenpost Online ,
12.06.2005 :
(Jena/Kassel/Bad Oeynhausen/Soest/Kamen/Ahaus) Heute dritter Castor-Transport nach Ahaus
Ahaus/Salzgitter. (lnw) Das Brennelemente-Zwischenlager im westfälischen Ahaus ist heute Ziel des letzten von drei Atommüll-Transporten aus dem ehemaligen DDR-Forschungsreaktor im sächsischen Rossendorf. Atomkraftgegner kündigten gestern Proteste entlang der gesamten Transportstrecke gegen die Einlagerung der Castor-Behälter in dem Depot nahe der deutsch-niederländischen Grenze an. Insgesamt sollten 951 abgebrannte Brennelemente von Rossendorf nach Ahaus transportiert werden.
Ahaus werde keinesfalls zu einem Endlager für Atommüll umgewidmet, entsprechende Spekulationen seien haltlos, versicherte unterdessen der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz im niedersächsischen Salzgitter, Wolfram König. "Ein Zwischenlager kann kein Endlager werden."
Weiter Endlagersuche Weder die zentralen Zwischenlager in Ahaus (NRW) und Gorleben (Niedersachsen) noch die dezentralen Standorte nahe der Atomkraftwerke erfüllten die Anforderungen an ein Endlager. "Hier geht es auch um internationale Standards", sagte König. Die Suche nach einem Standort für ein Endlager gehe weiter. "Wir haben die Verantwortung für einen Zeitraum von einer Million Jahren."
Die niedersächsische CDU/FDP-Landesregierung will den Salzstock bei Gorleben weiterhin auf seine Eignung als Endlager für Atommüll prüfen lassen. "Die Landesregierung will eine Fortsetzung einer ergebnisoffenen Erkundung des Salzstocks", bekräftigte Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) am Wochenende. "Über eine Nutzung für deutschen Atommüll muss nach der Erkundung entschieden werden." Die rot-grüne Bundesregierung hatte die Erkundung des Salzstocks gestoppt.
Bundesamt-Chef König betonte, es sei gewährleistet, dass die Castor-Behälter in Ahaus für die nächsten Jahrzehnte sicher gelagert werden können. "Die Halle wurde auch auf einen Absturz eines betankten Passagierflugzeuges geprüft."
Die Proteste der Atomkraftgegner sollten bereits gestern mit einer Mahnwache in Dresden beginnen. Weitere Aktionen seien unter anderem in Jena, Kassel, Bad Oeynhausen, Soest, Kamen und Ahaus geplant. In Thüringen kündigten PDS und Grüne Proteste an.
soest@westfalenpost.de
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