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Hubertus-Schwartz-Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung des Kreises Soest , 23.02.2005 :

Bericht über die Studienfahrt der Geschichtsgrundkurse G 12 zur Wewelsburg

Pünktlich um neun Uhr fuhr der Bus mit Frau Cleef-Hagmanns sowie den Klassen G 12A und G 12B in Richtung Wewelsburg. Nach einer Dreiviertelstunde Fahrt war das Ziel erreicht und Frau Schaub, die die G 12 A unterrichtet, stieß zu uns. Um zehn Uhr begannen die Museumsführungen. Aufgrund der Größe des Jahrgangs wurde die Gruppe aufgeteilt in zwei kleinere Gruppen. Unsere Gruppe, die G 12B, besichtigte nach einer kurzen Einleitung der fachkundigen Führung zunächst die Burg selbst. Die erste Etappe war das Kaminzimmer, welches nach dem Krieg fast originalgetreu nach Plänen des Dorftischlers restauriert wurde. Dort wurden während der NS-Zeit u.a. SS-Hochzeiten gefeiert. An den Wänden hingen Bilder der Wewelsburg, wie sie übernommen wurde und wie sie nach Umbaumaßnahmen aussehen sollte. Um dem Schloss etwas Mittelalterliches zu verleihen, wurde zunächst der Außenputz entfernt, so dass die Bruchsteinmauern wieder zum Vorschein kamen. Unter diesem Kaminzimmer befindet sich der "Hexenkeller". In diesem Keller wurden 17 Juden aus Bad Salzkotten für kurze Zeit inhaftiert, bevor sie in das KZ-Buchenwald deportiert wurden. Wir besichtigten diesen Raum jedoch nicht. Anschließend ging die Führung in einen der beiden Kulträume, die sich im Nordturm der Burg befinden. Der erste Kultraum, im romanischen Stil gebaut, ist eine ehemalige Kapelle. In ihm befinden sich 12 Säulen, gearbeitet aus Anröchter Sandstein. In der Mitte dieses Saals befindet sich auf dem Boden eine "schwarze Sonne". Sie besteht aus 2 übereinander gelegten Hakenkreuzen. Unter diesem "Marmorsaal" befindet sich der 2. Kultraum der SS. Dieser ist während Umbaumaßnahmen von KZ-Häftlingen des Konzentrationslagers Niederhagen nahe der Wewelsburg mit primitivem Werkzeug 4 Meter tief in den Felsen gehauen. Über die Nutzung dieser beiden Kulträume weiß man nichts Genaues, wahrscheinlich wurden hier die Kulte der SS zelebriert.

Nachdem wir die drei Räume in der Burg besichtigt haben, erläuterte die Führung die Ausstellung, die sich in dem Wachgebäude auf dem Burghof befindet. Hauptsächlich sind in dieser Ausstellung Fotos und Dokumente zu finden, aber auch Häftlingskleidung und ein Nachbau eines Büros. Direkt nach dieser Ausstellung bekamen wir eine Filmvorführung, die das, was die Führung erklärt hatte, wiederholte und anschließend anhand des Beispiels eines überlebenden Häftlings des KZ-Niederhagen das Leben im KZ darstellte.

Zum Abschluss dieser Studienfahrt wanderten wir zum ehemaligen KZ-Gelände, um zu sehen, dass dort heute außer einem Mahnmal nichts mehr an die düstere Vergangenheit des Ortes erinnert. Die Lagerküche ist heute das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr, das Torhaus, durch das die Häftlinge in das KZ gebracht wurden, ist heute ein Zweifamilienhaus.

Zur Geschichte der Wewelsburg

Die Wewelsburg wurde 1603 - 1609 im Stil der Weserrenaissance als Nebenresidenz der Paderborner Fürstbischofe erbaut. Das Dreiecksschloss erhebt sich hoch über dem Almetal auf einem Bergvorsprung im Ortsteil Wewelsburg der Stadt Büren im Kreis Paderborn.

In der dreiflügeligen Anlage befindet sich heute eine Jugendherberge und das Kreismuseum Wewelsburg mit dem Historischen Museum des Hochstifts Paderborn. Im Historischen Museum wird die Geschichte des Paderborner Landes von den Anfängen der Besiedlung bis zur Säkularisation (1802) vorgestellt.

Weiterhin gehören zum Kreismuseum Wewelsburg die zeitgenössische Dokumentation "Wewelsburg 1933 - 1945 - Kult- und Terrorstätte der SS" sowie die Ausstellung über "Deutsche im östlichen Mitteleuropa-Flucht-Vertreibung-Integration". Beide Ausstellungen befinden sich in dem ehemaligen Wachgebäude auf dem Burgvorplatz. Träger des Kreismuseums Wewelsburg ist der Kreis Paderborn.

Die zeitgenössische Dokumentation "Wewelsburg 1933 - 1945. Kult- und Terrorstätte der SS" wurde 1982 in dem ehemaligen SS-Wachgebäude eingerichtet und informiert über die SS-Herrschaft in Wewelsburg. Heinrich Himmler pachtete ab 1934 die Wewelsburg zu einem symbolischen Preis von 1 Reichsmark pro Jahr und plante die Einrichtung eines ideologischen Zentrums für die Schutzstaffel. Gleichzeitig ist die Dokumentation die Gedenkstätte für die Opfer des KZ-Niederhagen. Mindestens 1.285 Menschen starben hier an den grausamen Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie durch die Misshandlungen der SS. Dies wird schon durch den Wahlspruch des Konzentrationslagers deutlich: "Vernichtung durch Arbeit".

Fazit

Wir fanden diese Studienfahrt sehr interessant, da die Führung sehr kompetent war und die eher "trockenen" Fakten immer wieder spontan mit einigen Beispielen belebte, was zum Verständnis wesentlich beitrug.

Theresia Juncker, Florian Rinsche (G 12 b)

Quellenangaben:
www.wewelsburg.de
www.ns-gedenkstaetten.de

Der Informationstext "Zur Geschichte der Wewelsburg" ist weitgehend wörtlich von der Internetseite www.wewelsburg.de übernommen.


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